Samstag, 31. Mai 2008 / 11:49:23
China bringt «Erbeben-See» unter Kontrolle
Peking - Die chinesischen Behörden haben die Überflutungsgefahr durch den «Erdbeben-See» in der Provinz Sichuan nach eigenen Angaben gebannt. «Das Problem ist unter Kontrolle», sagte Han Guijun, ein hochrangiger Parteivertreter aus dem Bezirk Beichuan.
Die ersten Soldaten, die in den vergangenen Tagen einen Kanal zum Umleiten der Wassermassen gegraben hatten, seien bereits abgezogen worden, so Han gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die Arbeiten an dem Kanal seien abgeschlossen, sagte Han. In den kommenden drei Tagen solle der Abfluss der Wassermassen beginnen. Der «Erdbeben-See» in Tangjiashan ist ein durch Erdrutsche aufgestauter Fluss.
Der natürlich entstandene Staudamm droht unter dem Druck der Wassermassen zu bersten. Heftige Regenfälle hatten die Überflutungsgefahr noch verstärkt. Mehr als eine Millionen Menschen wären im Falle eines Dammbruchs betroffen. Nach Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua brachten die Behörden bis am Morgen insgesamt 197'000 Menschen in Sicherheit.
Angst vor Radioaktivität
Auch die Angst vor einer Verseuchung durch radioaktives Material macht der Bevolkerung zu schaffen. Die Behörden bemühten sich intensiv darum, «99 radioaktive Quellen» unschädlich zu machen, berichtete die staatliche Zeitung «Beijing Times».
«Diese radioaktiven Quellen zu beseitigen ist oberste, dringende Priorität geworden», zitierte die Zeitung einen Vertreter der regionalen Umweltschutzbehörde. Offen blieb im Bericht, was mit «radioaktiven Quellen» gemeint war.
Nach Angaben des französischen Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) gibt es nahe dem Epizentrum des Erdbebens vom 12. Mai Atomanlagen, die nicht zur Stromerzeugung dienen.
Bei dem Erdbeben der Stärke 8,0 kamen nach neuen offiziellen Angaben 68'858 Menschen ums Leben. Die Zahl der Vermissten wurde zuletzt mit 18'618 angegeben.
ht (Quelle: sda)
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