Montag, 26. Mai 2008 / 19:08:57
Sprengungen sollen Druck von Stauseen nehmen
Peking - Nach dem Erdbeben drohen in China schwere Überschwemmungen. Mit gezielten Sprengungen sollen Stauseen vom Wasserdruck entlastet werden.
Soldaten und Polizisten machten sich auf den Weg zum aufgestauten Jian-Fluss im Bezirk Beichuan, um Abflüsse freizusprengen. Rund 1800 Personen waren dabei im Einsatz. Damit solle ein unkontrolliertes Brechen des Damms und Überschwemmungen verhindert werden, berichtete das staatliche Fernsehen.
Unterhalb der angestauten Wassermassen im Jian-Fluss bei Tangjiashan wurden nach Angaben der Behörden mehr als 100'000 Menschen in Sicherheit gebracht. Allerdings wären im Falle eines unkontrollierten Berstens des Damms rund 1,2 Millionen weitere Anwohnerinnen und Anwohner in Gefahr.
65'000 Tote geborgen
Die Regierung gab unterdessen bekannt, mehr als 65'000 Tote seien mittlerweile geborgen worden, über 20'000 würden noch vermisst. Die Zahl der Verletzten wurde vom Regierungssprecher mit mehr als 360'000 angegeben.
Hunderttausende Soldaten, Rettungskräfte und Freiwillige kümmerten sich um die Überlebenden, von denen viele weiterhin obdachlos waren. Fertighäuser und Zelte wurden für die Erdbebenopfer errichtet.
Mehr Zelte benötigt
Doch die Regierung teilte mit, sie brauche Millionen mehr Zelte, um die Menschen wenigstens notdürftig zu versorgen. Mehr als 14 Millionen Menschen seien in Notunterkünften untergebracht.
Derweil kündigte die Familienplanungsbehörde in der Provinzhauptstadt Chengdu eine Lockerung der Ein-Kind-Politik für Überlebende an. Wer sein einziges Kind verloren habe und im gebärfähigen Alter sei, dürfe erneut ein Kind bekommen, berichtete eine Zeitung.
fest (Quelle: sda)
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