Sonntag, 25. Mai 2008 / 13:30:07
Starkes Nachbeben - Zahl der Toten in China steigt weiter
Peking - Fast zwei Wochen nach dem Erdbeben mit vermutlich über 80'000 Toten ist die chinesische Provinz Sichuan von einem heftigen Nachbeben erschüttert worden. Mindestens ein Mensch wurde getötet; 400 wurden verletzt.
Über 70'000 Häuser stürzten nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ein; mehr als 200 000 Häuser seien einsturzgefährdet. Xinhua gab die Stärke des Bebens mit 6,4 an; das US-Institut für Geologie mit 5,8. Das Epizentrum befand sich im Bezirk Qingchuan im Nordosten Sichuans. In der Provinzhauptstadt Chengdu liefen die Menschen in Panik auf die Strasse.
Die Zahl der bestätigten Toten nach dem Erdbeben vom Pfingstmontag ist derweil auf 62 664 gestiegen. Das berichtete die Regierung nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Fast 24 000 Menschen werden noch vermisst.
Gefahr wegen Dammbrüchen
Wegen heftiger Regenfälle und Nachbeben hat sich im südwestchinesischen Erdbebengebiet die Gefahr durch Dammbrüche erhöht. Die Situation sei düster, sagte der Vizeminister für Wasserressourcen in Peking.
Starke Regenfälle in den nächsten drei Tagen seien eine grosse Bedrohung und könnten Dammbrüche und Flutwellen auslösen. Durch Erdrutsche hätten sich in Flüssen 35 Seen aufgestaut. Diese bedrohten über 700'000 Menschen.
Chemieproduktion eingestellt
Rund 1600 Soldaten marschieren zu einem der grössten dieser Seen. Mit Dynamit sollen sie Teile des gewaltigen Walles aus Felsen, Geröll und Erdmassen absprengen, um Wasser abzulassen.
Sorgen bereitet den Behörden auch Chemiefabriken, die durch das grosse Beben beschädigt wurden. Dreiviertel der über 100 Chemieanlagen hätten die Produktion eingestellt, teilte das Umweltministerium mit.
Helfer suchen weiter
Helfer suchen auch knapp zwei Wochen nach dem Erdbeben weiter nach Verschütteten. Es ist ihnen gelungen einen 80-Jährigen lebend aus den Trümmern seines Hauses zu retten.
Der teilweise gelähmte Mann sei lebendig unter einer eingestürzten Säule seines Hauses in der Stadt Mianzhu begraben gewesen, berichtete das staatliche Fernsehen. Seine Frau habe Xiao Zhihu mit Nahrung versorgt und so dessen Überleben gesichert.
ht (Quelle: sda)
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