Mittwoch, 14. Mai 2008 / 20:31:03
Bush bekräftigt volle Unterstützung für Israel
Jerusalem/Gaza - US-Präsident George W. Bush hat zum Auftakt seiner Nahost-Reise eine «ewige Allianz» mit Israel gegen Terror und Gewalt beschworen.
Beide Länder müssten standhaft bleiben gegenüber jenen, die mit der Tötung von Unschuldigen ihre eigenen Interessen verfolgten, sagte Bush auf einem Festakt anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels am Mittwoch in Jerusalem.
Zugleich versicherte Bush Israel der vollen Unterstützung gegen militante Palästinensergruppen oder existenzbedrohende Gefahren aus dem Iran. «Amerika ist Israels ältester und bester Freund», sagte Bush.
Bei einer Unterredung mit Präsident Schimon Peres würdigte Bush Israel 60 Jahre nach der Staatsgründung als wahre Demokratie, die sich gegen die Kräfte des Terrors behaupten könne. «Was hier geklappt hat, ist überall möglich», sagte er.
Bush stützt moderate Palästinenser
Peres wiederholte seinen Vorwurf an die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas, sie verhindere die Einrichtung eines Palästinenserstaates. Auch Bush erklärte, das Ziel der Hamas' sei die Zerstörung Israels. «Wir werden stark an der Seite Israels sowie an der Seite von Palästinensern stehen, die diese Vision nicht teilen.»
Bush traf sich auch mit Ministerpräsident Ehud Olmert. An der Zusammenkunft nahmen zudem die Aussenministerinnen beider Länder, Condoleezza Rice und Zipi Liwni, Israels Verteidigungsminister Ehud Barak und Generalstabschef Gabi Aschkenasi teil. Am Abend nahm der Präsident auf einer internationalen Konferenz zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels teil.
«Nicht Willkommen»
Am Wochenende will Bush auch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas sprechen. Er will nach eigenen Worten den Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern neue Impulse geben, damit sie bis zum Jahresende - und damit vor Ende seiner Amtszeit Mitte Januar 2009 - abgeschlossen werden können.
Hamas-Führer Mahmud Sahar, reagierte mit Ablehnung auf Bushs Besuch. Der US-Präsident sei nicht willkommen, ebenso wenig wie andere «heuchlerische Präsidenten», die dem «amerikanischen Satan» wohlgefällig sein wollten, sagte Sahar anlässlich einer palästinensischen Veranstaltung zur «Nakba» (Katastrophe).
Als die Katastrophe ihrer Vertreibung aus Palästina bezeichnen die Palästinenser die Staatsgründung Israels. Hunderte Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland gedachten am Mittwoch der «Nakba». An mehreren Strassensperren im Westjordanland kam es zu Zusammenstössen von Palästinensern mit israelischen Soldaten.
Verletzte bei Raketenangriff
Der zweite Nahost-Besuch des US-Präsidenten in diesem Jahr wurde durch einen Raketenangriff militanter Palästinenser auf die Küstenstadt Aschkelon überschattet. Bei der Explosion in einem Einkaufszentrum wurden nach Spitalangaben 16 Israelis verletzt, darunter auch eine Mutter und deren dreijährige Tochter.
Als Reaktion drohte der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert den militanten Palästinensergruppen mit bislang beispielloser Militärgewalt, falls sie den Beschuss Israels nicht sofort stoppen sollten. Israel werde die notwendigen Schritte unternehmen, sagte Olmert.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Palästinenser erinnern an den Verlust ihrer Heimat
Freitag, 16. Mai 2008 / 00:36:26