Freitag, 25. April 2008 / 07:42:50
Microsoft mit Gewinnknick wegen Vista-Effekt
Redmond - Im Übernahmepoker um den Internet-Konzern Yahoo! macht der Softwareriese Microsoft trotz schwacher Quartalszahlen Druck. Kurz vor Ablauf seines Ultimatums schloss er eine Erhöhung des Milliardenangebots erneut aus.
Sollte bis zu diesem Wochenende keine Einigung mit dem Management von Yahoo! gelingen, werde sich Microsoft entweder in einer feindlichen Übernahme direkt an die Aktionäre wenden oder aber seine Offerte von uersprünglich 45 Mrd. Dollar zurückziehen, bekräftigte Microsoft-Finanzchef Chris Liddell.
Die Forderungen von Yahoo! nach einer höheren Offerte beruhten auf «unrealistischen Erwartungen».
Der weltgrösste Softwarekonzern Microsoft kündigte zugleich nach einem wegen Sondereffekten bereits erwarteten Gewinnrückgang im vergangenen Quartal für das neue Geschäftsjahr ab Juli ein kräftiges Ergebnisplus von rund 15 Prozent an.
Die US-Konjunkturkrise habe sich bisher nicht wesentlich auf das Geschäft ausgewirkt, sagte Liddell in einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielt der Konzern ausserhalb der USA.
Überschuss um 11 Prozent gesunken
Microsofts Überschuss sank von Januar bis März um rund 11 Prozent auf 4,39 Mrd. Dollar. Der Umsatz erhöhte sich nur leicht um 0,4 Prozent auf 14,45 Mrd. Dollar. Im Vorjahresquartal hatten jedoch Sondereffekte beim Verkauf des neuen Betriebssystems Windows Vista die Erlöse nach oben getrieben. Um diese bereinigt stieg der Gewinn um 14 Prozent.
Das Geschäft mit dem Betriebssystem Windows verfehlte die Erwartungen des Konzerns, wie Liddell einräumte. Befürchtungen, die schwächelnde US-Konjunktur könne Microsoft zusetzen, fegte er jedoch beiseite. Das Unternehmen habe dies nicht entscheidend zu spüren bekommen.
Experten hatten einen stärkeren Gewinnrückgang befürchtet. Die Analysten waren aber zugleich von den Gewinnaussichten im laufenden Quartal etwas enttäuscht.
dl (Quelle: sda)
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