Freitag, 28. März 2008 / 08:33:49
Betancourt: Kolumbien zu Austausch bereit
Bogotá - Neue Berichte über den Gesundheitszustand der von den FARC-Rebellen festgehaltenen Ingrid Betancourt bringen offenbar Bewegung in die Geiselkrise. Kolumbiens Regierung erklärte sich zu einem Austausch bereit.
Im Gegenzug zu einer sofortigen Freilassung der vor sechs Jahren entführten franko-kolumbianischen Politikerin sei die Regierung zur Aussetzung der Haftstrafen von FARC-Kämpfern bereit. Dies sagte der kolumbianische Friedensbeauftragte Luis Carlos Restrepo in Bogotá.
Die Regierung verringere ihre Forderungen an die linksgerichtete FARC «auf ein Minimum». So werde die Freilassung von FARC-Rebellen nicht von ihrem Strafmass und der Art ihrer Vergehen abhängig gemacht.
Auch bei der Zahl der Freizulassenden ziehe die Regierung keine Grenzen, sagte Restrepo weiter. Die FARC hatten die Freilassung von 39 ihrer 700 Geiseln, darunter Betancourt und drei US-Bürger, gegen die Freilassung von 500 ihrer Kämpfer angeboten.
Entmilitarisierte Zone im Süden?
Präsident Alvaro Uribe habe ein Dekret unterzeichnet, das einen Austausch der Geiseln gegen inhaftierte Rebellen zumindest grundsätzlich ermögliche, sagte Restrepo.
Es gab aber keine Anzeichen, dass Uribe bereit sei, eine von den Rebellen geforderte entmilitarisierte Zone im Süden des Landes zu schaffen. Daran scheitert der Austausch seit Jahren, obwohl beide Seiten immer wieder behaupten, ihn eigentlich zu wollen.
Der Gesundheitszustand Betancourts ist nach offiziellen Angaben sehr ernst. Die 46-Jährige sei an Hepatitis B sowie am sogenannten Schwarzen Fieber erkrankt, einem von Sandfliegen übertragenen und mit Hautgeschwüren einhergehenden Leiden.
smw (Quelle: sda)
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