Mittwoch, 26. März 2008 / 17:59:22
Lage in blockierten Klöstern spitzt sich zu
Peking - Die chinesischen Behörden greifen in Tibet und angrenzenden Provinzen nach Berichten aus der Region weiter hart gegen Demonstranten durch. Die Polizei fahndet intensiv nach Teilnehmern der jüngsten Proteste und Ausschreitungen.
Bei der Suche nach Teilnehmern an den Demonstrationen in Tibet registrierten und befragten die Sicherheitskräfte jeden Zeugen, sagte ein Informant aus Peking mit Kontakten in die Region.
«Die Gefängnisse sind voll. Die Häftlinge werden in Gefängnissen ausserhalb von Lhasa festgehalten», berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Informanten.
Auch in der Provinz Qinghai habe es Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gegeben. Hunderte Menschen beteiligten sich am Dienstag an einem Sitzstreik, nachdem paramilitärische Einheiten sie an einem Protestzug gehindert hatten.
«Sie verprügeln Mönche»
«Sie verprügeln Mönche, und das wird die Menschen nur aufbringen», sagte der Gewährsmann. Ein Bewohner der Gegend im Bezirk Xinghai bestätigte den Vorfall und sagte, die 200 bis 300 Demonstranten seien nach einer halben Stunde auseinandergetrieben worden.
Das Gebiet wimmle vor bewaffneten Sicherheitskräften, und Angestellte dürften ihre Büros nicht verlassen. Der Pekinger Informant berichtete zudem von wachsendem Druck auf die buddhistischen Klöster in Tibet. Aus Protest gegen die Präsenz von Sicherheitskräften habe sich ein Mönch erhängt.
In Luhuo in der Provinz Sichuan eröffneten chinesische Sicherheitskräfte nach exiltibetischen Angaben das Feuer auf demonstrierende Mönche und andere Tibeter.
Chinas Behörden kündigten an, die «patriotische Erziehung» in den Klöstern Tibets zu verstärken, weil der Dalai Lama die Mönche zu den Demonstrationen verführt habe. Das im Exil lebende geistliche Oberhaupt der Tibeter weist Vorwürfe Chinas zurück, er habe die Proteste geschürt.
dl (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Exil-Tibeter demonstrieren auf UNO-Gelände
Freitag, 28. März 2008 / 15:23:31