Montag, 17. März 2008 / 23:27:19
Tuberkulose: UNO beklagt zu wenig Fortschritte
Genf - Die Fortschritte im Kampf gegen Tuberkulose sind zu klein. Mehrere UNO-Agenturen haben einen gemeinsamen Appell lanciert, die Mittel zur Einschränkung der Epidemie, vor allem wenn sie mit Aids einher geht, zu verstärken.
Gemäss dem Bericht, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Hinblick auf den Internationalen Tuberkulose-Tag vom 24. März veröffentlichte, wurden im Jahr 2006 9,2 Millionen neue Tuberkulose-Fälle gezählt. Innerhalb eines Jahres starben 1,5 Millionen Menschen daran, dazu kamen 200'000 HIV- und Tuberkulose-Infizierte.
«Die Situation ist alarmierend», sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. «Es handelt sich um eine grosse Herausforderung», unterstrich auch der frühere portugiesische Präsident Jorge Sampaio, Sonderberichterstatter des UNO-Generalsekretärs für den Kampf gegen Tuberkulose (TB).
Für Peter Piot, den Verantwortlichen für das UNO-Programm gegen Aids, ist ein koordiniertes Vorgehen unerlässlich. Mindestens 700'000 TB-Fälle wurden 2006 bei Personen entdeckt, die HIV-infiziert waren. TB ist die häufigste Todesursache bei HIV-infizierten Personen.
Resistenzen beunruhigend
Besonders beunruhigt sind die Fachleute über die Zunahme der TB-Erkrankungen, die gegenüber Medikamenten resistent sind. Auf die 9,2 Millionen waren 500'000 multi-resistente Erreger (TB-MR). Gemäss Voraussagen und unter Einbezug der beschränkten Mittel der Labors werden in diesem Jahr nur 10 Prozent der TB-MR-Fälle behandelt werden können.
Es brauche mehr Geld, betonte Michel Kazatchkine, Exekutivdirektor des Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria. Etwa 400 Millionen Dollar werden jährlich in den Kampf gegen Tuberkulose investiert - nötig wären laut Sampaio zwei Milliarden pro Jahr.
ht (Quelle: sda)
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