Montag, 17. März 2008 / 13:42:29
Vier Millionen Iraker würden am liebsten auswandern
Hamburg - Fünf Jahre nach dem Einmarsch der US-Truppen befassen sich trotz der verbesserten Sicherheitslage immer noch vier Millionen Iraker mit dem Gedanken an Auswanderung.
Laut einer Umfrage, die von der ARD zusammen mit vier britischen und amerikanischen TV-Sendern in Auftrag gegeben worden war, liegt das auch daran, dass viele von ihnen die Vertreibung von Sunniten, Schiiten und Kurden aus religiös-ethnisch gemischten Vierteln ablehnen, die ein Grund für den Rückgang der Gewalt ist.
Seit Kriegsbeginn vor fünf Jahren sind mehr als zwei Millionen Iraker bereits geflohen. Die meisten von ihnen leben heute in den Nachbarländern Jordanien und Syrien.
Die Sicherheit in ihrem Wohnbezirk beurteilen die meisten Iraker heute laut Studie wesentlich positiver als noch vor einem Jahr. Dies wertet allerdings die überwiegende Mehrheit als Verdienst der irakischen Sicherheitskräfte und der neuen lokalen Bürgerwehren, nicht als Erfolg der US-Truppen.
Während sich inzwischen 70 Prozent der Schiiten in ihren Vierteln jetzt sicher fühlen, so gilt das nur für halb so viele Sunniten. Auch lehnen 95 Prozent der Sunniten die Präsenz der ausländischen Truppen im Irak ab. Von den befragten Schiiten sagten dies nur 77 Prozent. Unter den Kurden lag die Ablehnung lediglich bei 21 Prozent.
dl (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Cheney würdigt «Fortschritte» im Irak
Montag, 17. März 2008 / 21:37:32