Dienstag, 4. März 2008 / 22:18:15
Soziale Netzwerke bremsen jugendlichen Lerneifer
London - Soziale Netzwerke im Internet wirken sich negativ auf die schulischen Aktivitäten von Jugendlichen aus. Laut einem aktuellen Bericht des britischen Medienforschungsunternehmens Wiggin verbringen 15- bis 19-jährige Nutzer von MySpace, Facebook & Co bedeutend weniger Zeit mit ihren Hausaufgaben als vor der Registrierung bei einem der Portale.
Weitere Ergebnisse der Unterhaltungsstudie zeigen, dass diese Altersgruppe auch deutlich weniger fernsieht, was auch Konsequenzen für die TV-Werbewelt nach sich ziehen könnte.
«Medien haben das Leben der Menschen - nicht zuletzt der Kinder und Jugendlichen - schon immer stark geprägt. Seien dies nun Fernsehangebote, Computerspiele oder in neuerer Zeit eben das Social Networking», so Andreas Vlasic, Geschäftsführer des Medien Instituts Ludwigshafen.
Die dafür aufgewendete Zeit führe fast zwangsläufig zur Vernachlässigung von als Pflicht wahrgenommenen Tätigkeiten. Die Nutzung von sozialen Netzwerken müsse differenziert betrachtet werden.
Besondere Herausforderung
«Zu den Vorteilen gehört, dass durch den Umgang mit dem Internet Kompetenzen erworben werden, die im späteren Leben von Nutzen sein können», so Vlasic weiter.
«Die Beschäftigung sollte aber jeweils nur mit dem Alter angepassten Inhalten sowie in einem zuträglichen zeitlichen Ausmass erfolgen.»
Genau hier stelle das Medium Internet eine besondere Herausforderung dar: Einerseits durch die schwer überschaubare Fülle von Inhalten und Nutzungsformen, andererseits durch den Überfluss an Reizen, erläutert der Experte.
Wachsende Kluft
Laut der Untersuchung schauen 21 Prozent der Mädchen und zehn Prozent der Jungen aufgrund ihrer Beschäftigung mit Social Networks weniger anstatt mehr fern. 30 Prozent der männlichen und 32 Prozent der weiblichen Nutzer zwischen 15 und 19 Jahren vernachlässigen deswegen ihre Hausaufgaben.
Ausserdem zeigt sich eine wachsende Kluft - resultierend aus der Digitalisierung - zwischen den Altersgruppen.
Während 55 Prozent der jungen Männer zwischen 15 und 19 Jahren regelmässig auf Netzwerk-Seiten surfen, tun dies nur 13 Prozent der 45- bis 54-jährigen Geschlechtsgenossen.
TV-Werbung im Hintertreffen
Mit der wachsenden Nutzung von Online-Videoportalen und digitalen Videorekordern gerät auch die klassische TV-Werbung etwas ins Hintertreffen.
Denn laut der Studie neigen immer mehr Menschen dazu, bei Werbeclips vorzuspulen und können daher nicht mehr als vollständige Zielgruppe gewertet werden.
79 Prozent der Befragten gaben an, Werbeblöcke meistens oder sogar immer zu umgehen. Diesen Trend aufgreifend, gab es in den USA bereits Versuche, Werbungen zu schalten, die überhaupt nur dann Sinn machen, wenn vorgespult wird.
rr (Quelle: pte)
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