Montag, 11. Februar 2008 / 08:13:08
Liechtensteinische LLB jahrelang erpresst
Vaduz - Ein früherer Angestellter und seine Komplizen haben die Liechtensteinische Landesbank (LLB) jahrelang erpresst. Am Wochenende kam es wieder zu Festnahmen. Zu angeblichen Schweigegeld-Zahlungen will sich die Bank nicht äussern.
Nach Angaben des deutschen Nachrichtenmagazins «Der Spiegel», wonach die LLB ratenweise 9 Millionen Euro Schweigegeld bezahlt haben soll, wurden bei der LLB in Vaduz nicht bestätigt. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handle, würden dazu keine Angaben gemacht, sagte ein Sprecher auf Anfrage der SDA.
Die LLB ist die älteste der drei grossen Liechtensteiner Banken und verwaltet 60 Milliarden Franken Kundenvermögen.
Die Bank wurde ab 2003 von einem ehemaligen Mitarbeiter, der Unterlagen deutscher Kunden gestohlen hatte, unter Druck gesetzt. Der Mann drohte mit der Weitergabe von Daten an die Steuerbehörden und verlangte 18 Millionen Franken.
Fortsetzung durch Komplizen
Der Täter wurde nach einer Strafanzeige der LLB verhaftet und sitzt im Strafvollzug. Wegen Unterschlagung von 270'000 Franken und versuchter Erpressung war er vom Liechtensteiner Kriminalgericht im April 2004 viereinhalb Jahre ins Gefängnis geschickt worden.
Aus einer Haftanstalt in Österreich erpresste der frühere Vermögensverwalter die LLB jedoch weiter. Ende 2006 verurteilte das Liechtensteiner Landgericht den Banker zu sechs Jahren Gefängnis.
Fortgesetzt wurde die Erpressung von der Komplizenschaft des Verurteilten, wie die LLB schreibt. Nach der Festnahme im September 2007 sitzt laut der Landesbank eine Person in Deutschland in U-Haft. Der Rostocker Oberstaatsanwalt Peter Lückemann sagte gegenüber «Radio Liechtenstein», am Wochenende seien weitere drei Deutsche verhaftet worden.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Mutmassliche LLB-Erpresser vor Gericht
Freitag, 11. April 2008 / 09:35:44