Sonntag, 20. Januar 2008 / 11:40:31
Kraftwerk im Gazastreifen abgeschaltet
Gaza/Jerusalem - Drei Tage nach der Abriegelung des Gazastreifens durch Israel ist die Blockade für die Palästinenser schmerzhaft spürbar geworden. Das einzige Elektrizitätswerk musste abgeschaltet werden.
Schuld daran war das Ausbleiben der Öllieferungen, wie der Werksleiter am Abend mitteilte. Zuvor war bereits eine der beiden Turbinen gestoppt worden.
Ein Produktionsstopp werde fatale Folgen für Spitäler und die Wasserversorgung haben, warnte der Werksleiter. Das Werk versorgt ein Drittel der Haushalte in dem Küstengebiet mit Strom. Im Gazastreifen leben rund 1,5 Millionen Menschen.
Der Sprecher der UNO-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Christopher Gunness, kritisierte die Grenzblockade scharf. Menschen den Zugang zu Grundlebensmitteln wie Wasser zu verwehren, verletze die Menschenwürde, sagte er. «Es ist schwer, die Logik nachzuvollziehen, weshalb Hunderttausende ohne Grund leiden sollen.»
Abdullah II. ist besorgt
Auch der jordanische König Abdullah II. äusserte sich besorgt über die humanitäre Lage. Bei einem Treffen mit Botschaftern mehrerer europäischer Länder verurteilte er laut einer Mitteilung des Königspalastes zudem die Angriffe der israelischen Armee in dem Gebiet. Diese führten zum «Tod Unschuldiger».
Ungeachtet dessen kündigte die israelische Regierung ihr Festhalten an der Grenzblockade an. Das Kabinett habe in seiner wöchentlichen Runde beschlossen «den Druck aufrechtzuerhalten», sagte ein ranghoher Regierungsmitarbeiter in Jerusalem.
Israel hatte den Gazastreifen als Reaktion auf palästinensische Raketenangriffe am Donnerstag abgeriegelt. Die Palästinenserführung sprach sich deshalb für ein sofortiges Ende der Raketenangriffe aus. Sie brächten nichts als Unglück, sagte der palästinensische Ministerpräsident Salam Fajad am Samstag.
tri (Quelle: sda)
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