Dienstag, 15. Januar 2008 / 15:41:04
Bund erhebt Qualität der Spitäler
Bern - Die Patienten sollen die Spitäler miteinander vergleichen können. Künftig erhebt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) anhand bestimmter Kriterien die Qualität von Spitälern. Mitte Jahr sollen erste Ergebnisse eines Pilotprojekts vorliegen.
Das BAG habe im Auftrag des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) ein Pilotprojekt zur Erhebung und Veröffentlichung von Qualitätsindikatoren in Spitälern lanciert, teilte das Bundesamt mit.
Um einen Vergleich zu ermöglichen, seien valide und standardisierte Daten erforderlich. Aus diesen Daten würden sich auch Verbesserungen bei Abläufen im Spital ergeben, wodurch die Patientensicherheit erhöht werde.
In einem ersten Schritt werden Fallzahlen und Mortalitätsraten für 25 verschiedene Krankheitsgruppen pro Spital ausgewertet. Dies erfolgt nach dem in der deutschen Privatklinikgruppe HELIOS entwickelten System.
Bereits Daten vorhanden
Dieses System habe den Vorteil, dass auf die bereits vorhandenen Daten zurückgegriffen werden könne, schreibt das BAG.
Im letzten Jahr hatte das Universitätsspital Basel als eine der ersten Institutionen in der Schweiz seine Kennzahlen nach dem Vorbild der HELIOS Kliniken offen gelegt.
Mit einem eigenen System will der Spitalverband H+ mehr Transparenz schaffen. Er kündigte im letzten Sommer an, bis 2010 ein Qualitätslabel einzuführen und ein Handbuch anzubieten, das anhand von 15 Indikatoren die Qualität der Spitäler bewerte.
Mehr Infektionen un Universitätsspitälern
Mit dem Thema beschäftigt sich auch der im Herbst gegründete Interkantonale Verein für Qualitätssicherung und -förderung in den Spitälern, dem Kantone, Krankenversicherer und Spitäler angehören.
Für Schlagzeilen gesorgt hatte im August eine Studie von Comparis, wonach sich in Universitätsspitälern mehr Patienten eine Infektion zuziehen als in Grundversorgungsspitälern.
rr (Quelle: sda)
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