Donnerstag, 17. Januar 2008 / 15:20:17
Qualität der Spitäler im Internet veröffentlicht
Bern - Patienten und Patientinnen sollen die Spitäler miteinander besser vergleichen können. Zwei Tage nach dem Bund hat der Verband der Schweizer Spitäler (H+) seine eigenen Pläne zur Patienteninformation vorgestellt.
Der Verband H+ stellt dabei auf verschiedene Pfeiler ab. Ab sofort steht den Patientinnen und Patienten die Internetsite www.spitalinformation.ch zur Verfügung. Auf dieser kann gemäss Medienmitteilung des Verbandes das medizinische Angebot von öffentlichen und privaten Spitälern eingesehen werden.
Ab kommendem April sollen dort zudem die Fallzahlen der einzelnen Spitäler pro medizinischer Disziplin veröffentlicht werden.
Jährliche Vergleiche
Weiter will der Verband jährlich einen Bericht veröffentlichen, in dem die Spitäler anhand von verschiedenen Kriterien miteinander verglichen werden. Aussderdem führt der Verband im Jahr 2010 ein Qualitätslabel ein. Mit dem Label «H+ qualité» will er einen eigenen Standard schaffen.
Das Bundesamt für Gesundheit hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass es künftig die Fallzahlen und Sterberaten für 25 verschiedene Krankheitsgruppen pro Spital auswerten will. H+-Sprecher Reinhard Vögele hatte auf Anfrage von einem «Wildwuchs» bei der Qualitätssicherung gesprochen.
Erste Qualitätsberichte
Erste Qualitätsberichte von Spitälern sind bereits jetzt auf der Internetsite abrufbar. H+ hat in einer Art Testlauf zehn Spitäler zu sieben Indikatoren befragt.
Die Indikatoren waren: Fallzahlen, Infektionsrate, Rehospitalisationsrate, Stürze, Wundliegen, Komplikationsrate und Patientenzufriedenheit.
Amt aber bis Ende Jahr aus.
«Wildwuchs auch in Spitälern»
Neben dem BAG und H+ beschäftigen sich in der Schweiz mittlerweile mehrere Akteure mit Qualitätsvergleichen von Spitälern - etwa der Internetvergleichsdienst Comparis, der Verein Outcome oder der im Herbst neu gegründete interkantonale Verein zur Qualitätsicherung in den Spitälern (IVQ).
Amt aber bis Ende Jahr aus.
BAG-Vizedirektor Peter Indra sagte auf Anfrage, dass zum Teil auch in den Spitälern «Wildwuchs» herrsche. Manchenorts habe jede Abteilung ein eigenes System für die Qualitätssicherung. Das Problem sei, dass es in der Schweiz noch keine nationale Strategie gebe. Eine solche arbeite sein Amt aber bis Ende Jahr aus.
ht (Quelle: sda)
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