Freitag, 11. Januar 2008 / 12:00:34
Abu Ghraib: US-Armee hebt Strafe gegen Offizier auf
Washington - Die US-Armee hat die Rüge gegen den einzigen angeklagten Offizier im Zusammenhang mit Folter im irakischen Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad aufgehoben.
Der Kommandant des Heeresbezirks Washington, General Richard Rowe, befand nach Militärangaben, dass der Schuldspruch gegen Oberstleutnant Steven Jordan in Form eines Bussgelds und eines Tadels hinfällig sei.
Unter Berücksichtigung der Eingaben der Verteidigung sei ein verwaltungsrechtlicher Verweis ausreichend. Dies entschied der zuständige General. Im Gegensatz zu einem Tadel taucht ein verwaltungsrechtlicher Verweis nicht in den Akten auf.
«Missachtung von Vorgesetzten»
Das Kriegstribunal hatte den 51-jährigen Jordan damals förmlich wegen Missachtung von Vorgesetzten getadelt. Die schwereren Vorwürfe der Misshandlung irakischer Gefangener im Gefängnis von Abu Ghraib und der Vernachlässigung seiner Pflicht hatte das Gericht fallengelassen.
In dem Urteil vom August 2007 wurde Jordan, dem Chef der Verhörabteilung des Gefängnisses zwischen September und Dezember 2003, nur zur Last gelegt, 2004 in zwei E-Mails mit einem Kollegen die Misshandlungen erörtert zu haben, obwohl er zum Schweigen über die Vorfälle aufgefordert worden war. Dafür hätte er theoretisch bis zu fünf Jahre in Haft kommen können.
Weltweite Empörung
Die Folterungen in Abu Ghraib waren 2004 durch die Veröffentlichung von Fotos publik geworden, die weltweit Empörung auslösten. In der Angelegenheit wurden nur elf Soldaten mit Mannschaftsdienstgraden verurteilt - diejenigen, die auf den Fotos zu sehen sind.
ht (Quelle: sda)
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