Dienstag, 8. Januar 2008 / 17:17:47
UBS-Konzernchef Marcel Rohner über die Marktkrise
Zürich - Für UBS-Konzernchef Marcel Rohner ist es schwer abzuschätzen, ob bei der Grossbank wegen der US-Hypothekarkrise weitere Abschreiber anstehen. Es liege aber alles auf dem Tisch. Zudem erachtet er die bisherigen Bewertungen als «sehr rigoros».
«Eine verbindliche Aussage in diese oder die andere Richtung kann dazu niemand machen», sagte Rohner in einem Vorabdruck eines Interviews in der «HandelsZeitung».
Es liege aber alles auf dem Tisch, sagte Rohner. «Wir glauben, dass die Bewertungen den gegenwärigen Stress im Markt adäquat reflektiert.» Sie beinhalteten auch sehr pessimistische Erwartungen über die Zukunft.
UBS hatte im Zuge der US-Hypothekarkrise 16 Mrd. Franken abschreiben müssen. Um die Finanzbasis zu stärken, holte die Grossbank für 13 Mrd. Franken den Staatsfonds Singapur und einen weiteren Investor an Bord. Zudem soll die Bardividende durch eine Aktiendividende ersetzt werden. Diese Massanhmen sind laut Rohner «genügend».
Stresstest
Die Risikopositionen seien substanziell kleiner geworden, sagte Rohner in dem Interview weiter.
Die Marktkrise habe ein noch nie da gewesenes Ausmass erreicht, sagte Rohner. «Wir gehen durch einen Stresstest, in dem man sehr genau sieht, wo die Stärken und Schwächen einer Institution, aber auch die persönlichen Stärken und Schwächen liegen.» Dieser Stresstest werde noch anhalten.
Rohner geht davon aus, dass in den kommenden Monaten das Schlimmste überstanden sein wird: «Ich persönlich glaube, dass wir in den nächsten sechs Monaten sehr viel Klärung sehen werden.»
smw (Quelle: sda)
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