Sonntag, 6. Januar 2008 / 08:04:35
Postchef Gygi rechnet mit Rekordgewinn
Bern - Postchef Ulrich Gygi rechnet für 2007 mit einem Rekordgewinn von über 900 Millionen Franken. Die Schweizerische Post habe im vergangenen Jahr von der guten Konjunktur profitiert, sagte er in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag».
Der gute Gang der Wirtschaft habe sich positiv auf die Paket- und Expresspost ausgewirkt, sagte Gygi. Neben der Briefpost sei PostFinance erneut wichtigster Ertragspfeiler.
Bis 2011 sieht Gygi Potential, das Ergebnis weiter zu verbessern. Dann sinkt das Briefmonopol voraussichtlich von 100 auf 50 Gramm.
2006 steigerte die Post ihren Gewinn um 26 auf 837 Millionen Franken. Die Posttaxen werden bis im März 2009 auf Grund einer Vereinbarung mit dem Preisüberwacher nicht angetastet, wie Gygi sagte.
Die Öffnung des Postmarktes könne tiefere Preise bringen. Er sei aber nicht sicher, ob davon auch Privatkunden profitierten.
Keine B-Post mehr für Private?
Für Geschäftskunden werden A- und B-Briefpost beibehalten. Es sei nicht möglich, alle Geschäftsbriefe über Nacht zu verarbeiten und zuzustellen, begründete Gygi dies.
Bei der privaten Post könne man sich aber überlegen, künftig nur noch die A-Post anzubieten, da die B-Post im Privatsegment bescheidene Mengen befördere.
Nach Ansicht von Martin Kaiser, dem ehemaligen Leiter des Postmarkt-Überwachungsorgans PostReg, verlangt die Post für die A- und B-Post pro Jahr 300 Millionen Franken zu viel.
Die Brieftaxen seien «massiv überhöht», vor allem für leichte, adressierte Briefe im Monopol, sagte er Ende Dezember der «NZZ am Sonntag».
Keine Kundenreklamationen
Ulrich Gygi sagte gegenüber der Zeitung «Sonntag», das Porto von einem Franken für einen A-Post-Brief sei günstig.
Er erhalte deswegen keine Reklamationen von Kunden. Werde Ärger über Preise geäussert, gehe es immer um Pakete.
«Diese waren früher wahnsinnig günstig, jetzt haben wir Marktpreise.»
rr (Quelle: sda)
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