Mittwoch, 12. Dezember 2007 / 13:26:37
Swisscom hält an Plänen für Handy-TV-Netz fest
Bern - Die Swisscom hält trotz dem Rückzug von Sunrise und Orange an ihren Plänen für ein Handy-TV-Netz fest. Bis zu den Fussball-Europameisterschaften EURO 2008 im Juni soll demnach fast die Hälfte der Bevölkerung über das Handy fernsehen können.
Für diese erste Phase liege die Priorität der Planung auf der Versorgung der EURO-2008-Austragungsstädte Bern, Basel, Zürich und Genf, teilte die Swisscom mit. Rund 26 Sender an bestehenden Antennenstandorten seien dafür nötig. Insgesamt lässt sich die Swisscom die Einführung von Handy-TV einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.
Swisscom erhielt Ende September 2007 von der Eidg. Kommunikationskommission (ComCom) die Konzession für den Aufbau von Handy-TV gemäss DVB-H-Standard (Digital Video Broadcast-Handheld). Mit dieser Technologie funktioniert das Handy ähnlich wie ein herkömmliches Fernsehgerät, das die Signale über eine Zimmerantenne empfängt.
Swisscom fechtet Entscheid an
Zusammen mit Sunrise und Orange testete die Swisscom die Technologie Ende 2006 in einem Pilotprojekt. Die beiden Partner sind jedoch mittlerweile aus dem Projekt ausgestiegen.
Gleichentags wurde bekannt, dass die Swisscom einen Entscheid der Kommunikationskommission (ComCom) anfechten wird. Mit ihrem Entscheid wollte die ComCom den Telekomkonzern zwingen, ihr Breitbandinternet der Konkurrenz zu kostenorientierten Preisen zu öffnen.
Die Beschwerde werde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter in einem Interview in der Mittwoch-Ausgabe der Westschweizer Zeitung «Le Temps». Ein früherer Entscheid der Rekurskommission für Wettbewerbsfragen habe bestätigt, dass die Swisscom nicht marktbeherrschend sei, erklärte Schloter.
Der Swisscom-Chef anerkennt zudem die zahlreichen Probleme im Zusammenhang mit Bluewin TV, dem Digitalfernseh-Angebot von Swisscom. Bei einem Viertel der Kunden tauchten nach wie vor technische Probleme auf, sagte er.
tri (Quelle: sda)
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