Donnerstag, 6. Dezember 2007 / 22:06:24
US-Notpaket für überschuldete Hausbesitzer
Washington - Die US-Regierung und die Banken kommen überschuldeten Hausbesitzern mit einem umfangreichen Notfallpaket zu Hilfe, um ein Ausufern der Immobilienkrise in den USA zu verhindern.
Vorgesehen sei unter anderem, dass bestimmte Schuldner ihre automatisch steigenden Zinssätze auf fünf Jahre einfrieren lassen können, sagte US-Präsident George W. Bush bei der Vorstellung der Massnahmen. Ziel des Pakets sei, «einen Bruch in unserer Wirtschaft zu vermeiden», sagte Bush.
Allein in den nächsten beiden Jahren stehen Schätzungen zufolge mehr als zwei Millionen solcher Hypothekenkredite zur Erhöhung an. Angesichts landesweit fallender Immobilienpreise sind viele Hausbesitzer dann nicht mehr in der Lage, sie abzuzahlen. Ihnen droht in der Folge die Zwangsversteigerung.
Etwa 1,2 Millionen Hausbesitzer könnten für Hilfen aus dem Programm in Frage kommen, sagte Bush. Er forderte den Kongress zudem auf, vorübergehend das Steuerrecht zu ändern, um Hausbesitzer bei der Umfinanzierung zu unterstützen.
Bush bleibt optimistisch
Der Präsident kündigte Massnahmen an, um die US-Hypothekenindustrie künftig transparenter zu machen und auf diese Weise Kreditnehmer besser zu schützen. Bush zeigte sich jedoch optimistisch, dass die US-Wirtschaft als ganzes die Belastungen durch die Immobilienkrise aushalten werde.
Kritiker des Notfallplans befürchten allerdings, er werde die Krise nur in die Länge ziehen und verhindere eine Bereinigung des Markts.
Derweil steht der von einigen Banken ebenfalls mit der US-Regierung geplante Superfonds zur Stabilisierung der Kreditmärkte vor neuen Hürden.
Für das bereits seit Monaten verhandelte Vorhaben zeichne sich unter den Banken weniger Interesse ab als gedacht, berichtete das «Wall Street Journal». Das Fondsvolumen von den ursprünglich geplanten 100 Milliarden Dollar werde nun wohl halbiert.
dl (Quelle: sda)
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