Freitag, 23. November 2007 / 16:43:09
Bundeskanzler-Wahl: CVP portiert Corina Casanova
Bern - Die CVP erhebt Anspruch auf das Bundeskanzleramt. Die Fraktion schlägt Corina Casanova zur Wahl als Bundeskanzlerin vor. Die Vizekanzlerin sei eine hervorragende Kandidatin, heisst es in einem Communiqué. Die CVP sei höchst erfreut, mit der 51-jährigen Bündner Juristin und Rechtsanwältin eine «erfahrene und höchst qualifizierte Persönlichkeit zu präsentieren», schreibt die Partei.
Der Vorstand der FDP-Fraktion dagegen schlägt Peter Grünenfelder und Markus Seiler für das Amt vor. Mit den Kandidaten werde an der Fraktionssitzung ein Hearing durchgeführt.
Markus Seiler ist momentan Generalsekretär des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Peter Grünenfelder amtet derzeit als Staatsschreiber des Kantons Aargau und ist in dieser Funktion auch Vorsitzender der Generalsekretärenkonferenz der Aargauer Staatsverwaltung.
Einstimmiger Beschluss
Die CVP-Fraktion führte ebenfalls eine Anhörung durch und beschloss einstimmig, der Bundesversammlung Corina Casanova als Nachfolgerin der zurücktretenden Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz vorzuschlagen.
Vorgängig hatte der Fraktionsvorstand verschiedene Vorgespräche geführt mit Persönlichkeiten, welche für das Bundeskanzleramt ebenfalls Interesse gezeigt haben.
Casanova ist seit August 2005 Vizekanzlerin der Bundeskanzlei. Als solche führe sie mit dem Bereich Bundesratsgeschäfte bereits die Hälfte der Bundeskanzlei mit rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, schreibt die CVP. Sie kenne die Abläufe und Verfahren rund um die Aufgaben des Bundesrates, der Departemente und des Parlaments.
Casanova kennt Abläufe des Parlaments
Während neun Jahren war Casanova im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) für drei Mitglieder des Bundesrates tätig, anfangs im Stab bei den Bundesräten Flavio Cotti und Joseph Deiss, in den letzten drei Jahren als stellvertretende Generalsekretärin bei Micheline Calmy-Rey.
Nach ihrer vierjährigen Tätigkeit als Informationsbeauftragte der Parlamentsdienste kenne Corina Casanova auch die Abläufe des Parlaments, hält die CVP fest. Die verfüge damit über gute Kenntnisse der internen Prozesse zwischen Parlament, Bundesrat und Bundesverwaltung.
Corina Casanova sei «Garantin für professionelle, sachliche und effiziente Stabsarbeit, ohne sich selber in den Vordergrund zu drängen». Casanova ist rätoromanischer Muttersprache. Sie spricht alle Landessprachen sowie Englisch und Spanisch.
smw (Quelle: sda)
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