Montag, 5. November 2007 / 12:55:17
Oberster Polizist fordert 3000 zusätzliche Beamte
Bern - Aus Sicht der Polizeikommandanten fehlen in der Schweiz 3000 Beamte. Allein für die täglichen Aufgaben brauche es rund 1000 zusätzliche Polizisten. Mit dem Rest möchte der Präsident der Kommandanten eine Bereitschaftspolizei für ausserordentliche Situation bilden.
Sie könnten bei Grosseinsätzen wie der EURO 2008 in den Kantonen Engpässe verhindern, sagte der Präsident der Schweizerischen Konferenz der Polizeikommandanten (KKPKS), Beat Hensler, in einem Interview mit der «Mittelland Zeitung».
Heute fehlten Reserven für ausserordentliche Situationen. «Bei Anlässen wie dem WEF wird das überbrückt, indem man die Polizeikorps in den Kantonen ausdünnt und die Leute nach Davos schickt. In der Erwartung, dass es im Rest der Schweiz ruhig bleibt.» Bei der Euro 2008 funktioniere dieses System nicht, weil sie im ganzen Land stattfinde.
Beamte in Bereitschaft
Eine Bereitschaftspolizei, wie sie etwa Deutschland kenne, verhindere, dass in der Grundversorgung Löcher entstünden. Um diese Aufgabe zu erfüllen, benötige die Schweiz neben den rund 1000 zusätzlichen Beamten noch rund 2000 Spezialisten, schätzt Hensler. Die Kosten für die Aufstockung bezifferte er total auf etwa 300 Millionen Franken im Jahr.
Die Bereitschaftspolizisten könnten auf die 26 kantonalen Polizeikorps verteilt werden, schlug Hensler vor, der auch der Kantonspolizei Luzern vorsteht. Die Kantone hätten die Verpflichtung, bei Bedarf ein entsprechendes Kontingent bereitzustellen.
fest (Quelle: sda)
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