Montag, 8. Oktober 2007 / 12:06:20
Nobelpreis für Schaffung von Versuchstieren
Stockholm - Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die US-Bürger Mario Cappecchi und Oliver Smithies sowie an den Briten Martin Evans. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Stammzellen.
Stockholm - Der Medizin-Nobelpreis ehrt in diesem Jahr eine revolutionäre genetische Technik, die Versuchsmäuse mit menschlichen Krankheiten erzeugt. Drei Forscher teilen sich den Preis: zwei US-Amerikaner und ein Brite.
Die drei Preisträger sind die US-Amerikaner Mario R. Capecchi und Oliver Smithies sowie der Brite Martin J. Evans. Sie schalteten gezielt Mäusegene aus, um Modelltiere für menschliche Leiden wie etwa Bluthochdruck oder Diabetes zu erzeugen.
Entwicklung neuer Therapien
Damit haben sie eine Technik entwickelt, die von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung neuer Therapien genutzt wird, wie das Karolinska-Institut in Stockholm mitteilte. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet 1,8 Millionen Franken dotiert.
«Wir verstehen Mechanismen hinter vielen Krankheiten viel besser. Dies ist ohne Zweifel einer der am meisten verdienten Preise», sagte die Präsidentin der Nobelversammlung, Erna Möller. Dank der Arbeit der drei Forscher lässt sich gezielt untersuchen, welche Funktion das jeweils ausgeschaltete Gen hat.
Veränderung gesunder Gene
Capecchi von der Universität von Utah in Salt Lake City und Smithies von der Universität von North Carolina in Chapel Hill hatten gezeigt, wie gesunde Gene verändert werden, indem man defekte Genschnipsel in die Zelle spritzt. Das gelang aber nur an einzelnen Zellen.
Evans von der britischen Universität Cardiff fand heraus, wie sich mit Hilfe embryonaler Stammzellen neue Gene in Mäuse schleusen lassen. Die Kombination dieser Methoden schuf genveränderte Mäuse, die zum Beispiel bestimmte Erbkrankheiten des Menschen bekommen.
ht (Quelle: sda)
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