Sonntag, 30. September 2007 / 13:51:41
Dignitas wich auf Winterthurer Hotel aus
Zürich - Nachdem die Zürcher Gemeinden Stäfa und Maur es Dignitas einstweilen untersagten, in Privatwohnungen Freitod-Begleitungen durchzuführen, wich die Sterbehilfeorganisation nun auf ein Hotel im zürcherischen Winterthur aus.
In einem Zimmer des Mittelklassehotels habe Dignitas am Freitag einer Deutschen bei ihrem Freitod assistiert, bestätigte am Sonntag die Hoteldirektion einen Bericht des «Sonntagsblicks». Das Hotel wurde vorgängig nicht über die Absichten des Gastes informiert.
Die Hoteldirektion will nun auf juristischem Weg gegen Dignitas vorgehen. Auf juristischer Ebene ausgefochten wird derweil auch die Auseinandersetzung um die inzwischen behördlich versiegelte Wohnung in Stäfa, die Dignitas gemietet hatte, um darin Sterbewillige in den Tod zu begleiten.
Auf das Planungs- und Baugesetz gestützt hat die Gemeinde ein einstweiliges Nutzungsverbot der Wohnung verfügt. Am Mittwoch verhandelt das Bezirksgericht Meilen erstmals in dieser Sache.
Ebenfalls untersagt ist dem Verein Dignitas die Sterbehilfe in der Wohnung ihres Gründers Ludwig A. Minelli in Maur. Die Gemeindebehörden haben vergangene Woche die Nutzung der Wohnräume für Sterbebegleitungen unter Strafandrohung verboten.
Dignitas macht mit seinen Sterbebeleitungen seit langem Schlagzeilen. Der Verein bietet auch Menschen aus dem Ausland die Hilfe zum Suizid an. Da dies in deren Ländern verboten ist, kann die Begleitung nicht in ihren eigenen Wohnungen, sondern nur in solchen der Sterbehilfeorganisation erfolgen.
smw (Quelle: sda)
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