Mittwoch, 19. September 2007 / 08:53:43
Start der neuen Gratiszeitung ist fast gelungen
Zürich - Die Schweiz ist um eine Gratiszeitung «reicher». Am Mittwochmorgen erschien «.ch» in und um Zürich, Basel, Bern, Luzern und St. Gallen. Der grösste Teil der Zeitung wird jeweils frühmorgens direkt in die Haushaltungen verteilt.
Die vierfarbige Zeitung ist im Tabloidformat gehalten. Die Erstausgabe umfasste 44 Seiten, 14 davon waren Werbung.
Die Hauptgeschichte der Frontseite widmete sich den «Kids», für die in der Schule «mehr Wirtschaftskunde statt Handarbeit» gefordert wird.
«.ch» erscheint in fünf Regionalausgaben mit einer Startauflage von 435'000.
Qualitätszeitung?
Im Editorial der Erstausgabe bot Chefredaktor Rolf Leeb eine «Qualitätszeitung» und «Orientierungshilfe» mit «Schwerpunkten Nachrichten, Lifestyle und Sport» an, die aus Mücken keine Elefanten machen wolle. Man wolle nicht Hysterie entfachen, sondern «Ereignisse unaufgeregt und gelassen schildern und erklären».
Pannen bei der Verteilung
Mit der Verteilung der Zeitung habe es deutlich besser geklappt, als er erwartet habe, sagte der Initiant des neuen Blattes, Sacha Wigdorovits, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Zu einzelnen Pannen sei es allerdings gekommen. Am Nachmittag nahmen die Verantwortlichen eine «Statusanalyse» vor.
Chauffeure nicht zum Verteilen erschienen
Insgesamt seien 405'000 bis 410'000 der Startauflage von 435'000 Exemplare verteilt worden, sagte Wigdorovits. In Zürich seien fünf Chauffeure nicht zum Verteilen erschienen - aus welchen Gründen auch immer -, in Bern zwei. An ihrer Stelle werden am Donnerstag andere Personen fahren. Aus Bern habe er Meldung erhalten, dass einzelne Verteilkästen schon am frühen Morgen leer gewesen seien. Ob die Zeitungen gestohlen wurden und wenn ja, von wem, sei nicht klar.
Hart umkämpfter Markt
«.ch», hinter dem keines der grossen Schweizer Medienhäuser steht, will sich unter anderem durch die weitgehende Zustellung nach Hause von den bestehenden Gratiszeitungen abheben. Das Blatt tritt in einen hart umkämpften Markt.
Nach «20 Minuten» (Tamedia) lancierte Ringier die Pendlerzeitung «Heute» und das Wirtschaftsblatt «Cash Daily». «Tages-Anzeiger», «Basler Zeitung» und «Berner Zeitung» starten im Dezember «News».
Auch «.ch» hat nichts mit «news.ch» zu tun
Bei «news.ch» in St. Gallen sind Reklamationen wegen den, nach Meinung von Hausbesitzern, unrechtmässig platzierten Verteilkästen eingegangen. «.ch» ist keine Printausgabe von «news.ch», sondern wird von der Media Punkt AG in Zürich herausgegeben.
li (Quelle: sda)
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