Dienstag, 24. Juli 2007 / 07:11:21
Erste «YouTube»-Debatte der US-Präsidentenanwärter
Charleston - Erstmals sind US-Präsidentschaftskandidaten in einer Fernsehdebatte von Bürgern direkt per Internet-Videoclip befragt worden. Die acht Bewerber der Demokraten mussten sich dabei knapp 40 von insgesamt rund 3000 Videos stellen.
Die 3000 Videos waren zuvor an das populäre Internet-Videoportal «YouTube» gesandt worden. Der US-Fernsehsender CNN hatte die Auswahl getroffen und übertrug die Diskussion am Montagabend (Ortszeit) live aus Charleston (South Carolina).
Viele der Fragen drehten sich um soziale Belange und Nöte, etwa im Zusammenhang mit dem amerikanischen Gesundheitssystem. Nur eine Handvoll beschäftigte sich mit dem Irakkrieg.
Vor allem in der Aussenpolitik lieferten sich die aussichtsreichsten Bewerber Hillary Clinton und Barack Obama einen Schlagabtausch. Der Senator aus Illinois verwies darauf, dass er von Anfang an gegen den Einmarsch im Irak gewesen sei, während Clinton 2002 für den Krieg gestimmt hatte.
Da scheiden sich die Geister
Auf eine Frage, ob er bereit sei, im ersten Jahr seiner Präsidentschaft die politischen Führer von «feindlichen» Staaten wie Iran, Syrien, Venezuela, Kuba oder Nordkorea zu treffen, sagte Obama «Ja».
Clinton, die Senatorin von New York, verwies dagegen darauf, sie wolle nicht «für Propagandazwecke missbraucht» werden.
Ende der leeren Versprechungen gefordert
In einem Video aus einem Flüchtlingslager der sudanesischen Krisenregion Darfur wurden die Kandidaten gefragt, wann die «leeren Versprechungen» endlich ein Ende hätten.
Während Senator Joseph Biden sich leidenschaftlich für einen dortigen Einsatz der US-Armee aussprach, plädierte Clinton dagegen.
Die Bewertung der von CNN als «historisch» bezeichneten Debatte fiel derweil unterschiedlich aus: Ein Wähler, der seine Frage per Videoclip eingeschickt hatte, befand: «Es war im Grossen und Ganzen schon unterhaltsam. Aber war es auch informativer?».
dl (Quelle: sda)
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