Samstag, 21. Juli 2007 / 16:08:45
Olmert für Abzug aus Westjordanland
Tel Aviv - Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich für einen Abzug aus dem Westjordanland ausgesprochen. Wer glaube, Israel könne seine Kontrolle über die gesamten besetzten Palästinensergebiete aufrechterhalten, «lebt in einem Traum», sagte er.
Israel müsse sich zurückziehen, ergänzte Olmert am Freitagabend bei einer Veranstaltung in einem Kibbutz, wie israelische Medien berichteten.
Zugleich solle dieser Abzug nicht einseitig erfolgen, sondern im Ergebnis von Verhandlungen mit der von Präsident Mahmud Abbas angeführten palästinensischen Autonomie-Behörde. Von Seiten Israels erfordere dies «harte Entscheidungen».
Den syrischen Präsidenten Bashar Assad forderte Olmert zu direkten Friedensgesprächen auf. Assad solle dabei nicht auf die Vermittlung der USA warten. Jedoch müsse er sich darüber im Klaren sein, dass Israel einen Rückzug von den im Sechs-Tage-Krieg 1967 eroberten Golan-Höhen nicht als Vorbedingung akzeptieren werde.
Keine Anerkennung Israels
Indes gab die radikal-islamische Hamas-Bewegung, die auf der Terrorliste der EU steht, bekannt, über indirekte Kontakte zu EU-Spitzendiplomaten zu verfügen. Auf die angeblichen Kontakte zu EU-Vertretern ging Hamas-Funktionär Mahmud Sahar aber nicht näher ein.
Die Hamas erkennt das Existenzrecht Israels nicht an. Sahar sagte weiter, dass seine Organisation an keinerlei Verhandlungen interessiert sei, die «zur Aufgabe unserer Rechte» führen würden. Die Hamas behalte sich unter anderem das «Recht auf Widerstand» gegen die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete vor.
Mitte Juni hatten ihre Milizen den Gazastreifen gewaltsam unter ihre Kontrolle gebracht und die Sicherheitskräfte von Abbas' Autonomie-Behörde von dort verjagt.
smw (Quelle: sda)
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