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Benedikt habe sich mit «einem mächtigen Glockenschlag» in die Sommerferien verabschiedet.

 
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Montag, 9. Juli 2007 / 20:00:00

«Papa Ratzinger» mag es nach alter Sitte

Rom - Seit Monaten kursierten in Rom Gerüchte über die faktische Wiederzulassung der lateinischen Messe. Viele Theologen mochten zunächst kaum glauben, dass sich Papst Benedikt XVI., gerade mal zwei Jahre im Amt, an ein solches Reizthema wagen würde.

Mit seinem Votum für die Wiedereinführung der 500 Jahre alten «tridentinischen» Messordnung schreibt der Deutsche auf dem Petrusstuhl vermutlich Kirchengeschichte.

«Zeitenwende» in der katholischen Kirche, lauten erste Kommentare in Rom. Benedikt habe sich mit «einem mächtigen Glockenschlag» in die Sommerferien verabschiedet.

Steht die Kirche, mehr als 40 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, vor einem Schritt zurück in die Vergangenheit? Vorsichtig und behutsam äussert sich der Papst in seinen beiden Schreiben. Ausdrücklich heisst es, erst «nach Anrufung des Heiligen Geistes» habe er seine Entscheidung getroffen.

Besonderer Reiz

Immerhin sieht er es als notwendig an, neben der kurzen apostolischen Anordnung (Motu Proprio) noch eigens einen Brief an die Bischöfe zu schicken. Doch im Kern geht es Benedikt darum, die Bischöfe in der Welt zu beruhigen. Gleich mehrfach mahnt er, dass Streit und Zwietracht unbedingt vermieden werden müssten. Er weiss, dass längst nicht alle Bischöfe freudig hinter seiner Entscheidung stehen.

Tatsächlich liegen zwischen der alten, vorkonziliaren Liturgie und der modernen Messe Welten. Von erheblicher Symbolkraft ist es etwa, dass sich der Priester bei der Eucharistie (Abendmahl) dem Altar - und damit Gott - zuwendet und den Gläubigen den Rücken kehrt.

«Es handelt sich dabei um keine gemeinsame Feier von Priester und Gemeinde», sagte etwa der deutsche Liturgieexperte Martin Klöckner unlängst. «Ob ausser dem Priester noch Gläubige anwesend sind, ist unerheblich.»

Gegen uraltes Rollenverständnis

Mit diesem uralten Rollenverständnis zwischen Priester und Glaubensvolk hatte seinerzeit das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) nach zähem Ringen ausdrücklich gebrochen.

Das Zweite Vatikanische Konzil war seinerzeit ein Meilenstein für die Katholische Kirche. Es ging um nichts weniger als die «Öffnung der Kirche», eine Tür zur modernen Zeit sollte aufgestossen werden. Das Symbol dieser Zeitenwende war die Abkehr von der lateinischen Messe und die Reform der Liturgie. Jetzt öffnet Ratzinger, in aller Behutsamkeit und im Namen der «Versöhnung» mit den Traditionalisten, den Weg zur «Reform der Reform».

«Viel erhabener»

Manche Katholiken und Kirchgänger vor allem im südlichen Europa räumten ein, der alte Ritus mit dem guten alten Latein sei doch «viel feierlicher, viel erhabener» gewesen. «Hic est enim calix sanguinis mei» klinge einfach viel schöner als «Das ist der Kelch meines Blutes», wie der erste Satz der Wandlungsworte bei der Eucharistiefeier auf Deutsch heisst. «Pater noster, qui es in caelis» sei schlichtweg bewegender als «Vater unser, der Du bist im Himmel».

Doch «Papa Ratzinger» treibt auch noch anderes um: Seit Jahren macht der konservative Mann aus Bayern aus seinem Unmut über allzu viele Freiheiten der meist jüngeren Priester bei der Messe keinen Hehl.

Leisen Spott hat er übrig für solche Priester, die die neue Messe als eine «Ermächtigung oder gar als Verpflichtung zur 'Kreativität'» sehen; er spricht von «kaum erträglichen Entstellungen der Liturgie». Auch darum geht es dem Papst in seinem neusten Schreiben. Keine Entscheidung Benedikts hatte bisher so hohen Symbolcharakter.

von Peer Meinert (Quelle: dpa)

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