Mittwoch, 4. Juli 2007 / 16:44:45
Geheimdienst überwachte mutmassliche Terroristen
London - Die nach den Anschlagsversuchen in London und Glasgow festgenommenen Terrorverdächtigen haben sich zum Teil offenbar im Visier des britischen Geheimdienstes MI5 befunden.
Britische Zeitungen berichteten, der Geheimdienst habe mehrere der Verdächtigen in seinen Akten als Bekanntschaften von observierten Personen geführt. Die Erkenntisse aus den Akten des MI5 seien hilfreich gewesen, «die Ermittlungen zu beschleunigen», hiess es in den Berichten der britischen Presse.
Bislang befinden sich insgesamt acht Verdächtige in Haft; sie alle sind Mediziner oder im Gesundheitswesen beschäftigt. Die Ermittlungen nach den fehlgeschlagenen Attentaten liefen weiter auf Hochtouren.
«Nationaler Sicherheitsrat»
Premier Gordon Brown kündigte derweil die Gründung eines «Nationalen Sicherheitsrates» an. Das Organ soll künftig bei der Terrorismus-Bekämpfung eine zentrale Rolle einnehmen. Brown stellte seine Pläne am Mittwochmorgen im Unterhaus vor.
Die Gründung des Sicherheitsrates sende die «klare Botschaft» aus, dass Grossbritannien «wachsam sein und sich niemals der Gefahr des Terrorismus beugen wird», sagte Brown.
Als Lehre aus den versuchten Anschlägen sollen Arbeitssuchende aus terrorvordächtigen Ländern in Grossbritannien künftig noch stärker kontrolliert werden. Besonders streng müsse der staatliche Gesundheitsdienst NHS seine Kriterien für die Einstellung von Ausländern überprüfen, erklärte Brown.
Terrorwarnstufe gesenkt
Unterdessen hat Grossbritannien seine Terrorwarnung von «kritisch» auf «ernst» gesenkt. Die zweithöchste Stufe bedeutet «keine unmittelbare Gefahr».
Es gebe keine geheimdienstlichen Erkenntnisse mehr, wonach «ein terroristischer Angriff unmittelbar bevorstehen» könnte, erklärte Innenministerin Jacqui Smith. «Die Absenkung der Terrorwarnstufe bedeutet allerdings nicht, dass die allgemeine Gefahr verschwunden ist - es gibt weiterhin eine ernste und reale Bedrohung des Vereinigten Königreichs und ich fordere die Öffentlichkeit erneut zur Wachsamkeit auf», sagte Smith.
fest (Quelle: sda)
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