Dienstag, 5. Juni 2007 / 13:09:06
Bush fordert Zusammenarbeit von Putin
Prag - US-Präsident George W. Bush hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut aufgefordert, sich an dem geplanten US-Raketenabwehrsystem in Mitteleuropa zu beteiligen. Russland sei kein Feind der USA, sagte Bush in Prag.
Moskau brauche das neue System nicht zu fürchten, sagte Bush nach Gesprächen mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus und Regierungschef Mirek Topolanek.
«Der Kalte Krieg ist zu Ende», unterstrich der US-Präsident. Bei seinem Treffen mit Putin am Donnerstag am Rande des G8-Gipfels in Heiligendamm werde er den Wunsch nach einer amerikanisch-russischen Kooperation bei der Raketenabwehr noch einmal erläutern.
Einen Tag nach der scharfen Kritik Putins an den US-Plänen in Tschechien und Polen forderte Bush den Kremlchef auf, russische Generäle und Wissenschaftler in die USA zu schicken.
Nur gegen «Schurkenstaaten»
Die geplanten Anlagen in Mitteleuropa richteten sich nicht gegen Russland, sondern allein gegen Extremisten und «Schurkenstaaten», damit die freie Welt nicht erpresst werden könne, sagte der US-Präsident.
Die Tschechen müssten sich heute nicht mehr wie früher entscheiden, ob sie Freunde der USA oder Russlands sein wollten. Prag könne mit beiden Staaten befreundet sein.
Präsident Klaus betonte, dass Tschechien und die USA sich über das Raketenabwehrsystem völlig einig seien. Beide Seiten glaubten aber, dass es wichtig sei, Russland und Präsident Wladimir Putin die Pläne zu erläutern. Es müsse soviel Zustimmung wie nur möglich für das System gewonnen werden.
Buhrufe für Bush
Am Abend reiste der US-Präsident nach Deutschland weiter, um am G-8-Gipfel in Heiligendamm teilzunehmen. Rund 500 Demonstranten haben die Landung von Bushs Flugzeug mit Buhrufen und einem Pfeifkonzert begleitet.
Die Demonstranten in Weitendorf beim Flughafen Rostock-Laage riefen «Fuck Bush» und «Bush go home». Einige hielten Transparente unter anderem mit der Aufschrift «G-8 = Kriegstreiber» hoch.
Festnahmen oder Ausschreitungen gab es zunächst nicht. Die Polizei war am südlichen Rand des Flughafens mit einem Grossaufgebot präsent.
smw (Quelle: sda)
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