Mittwoch, 6. Juni 2007 / 18:28:38
Erneut demonstrieren Tausende gegen G-8-Gipfel
Heiligendamm - Tausende G-8-Gegner sind trotz des strikten Demonstrationsverbots zum Sperrzaun um Heiligendamm vorgedrungen. Polizisten gingen mit Gummiknüppeln und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.
Die Demonstranten protestierten unmittelbar vor dem meterhohen Sperrzaun, der die Ortschaft Heiligendamm auf zwölf Kilometern Länge von der Öffentlichkeit abschirmt. Vermummte Autonome machten sich an einer Stacheldrahtabsperrung vor dem eigentlichen Zaun zu schaffen. Mit Zangen zwickten sie den Stacheldraht auf und rollten ihn beiseite. Helikopter kreisten über der Blockade, berittene Polizisten überwachten den Protest.
Die Polizei sprach von etwa 10'000 Menschen, die an verschiedenen Stellen bis zum Zaun gelangt seien. In Rethwisch-Steinbeck gingen die Sicherheitskräfte mit Wasserwerfern gegen militante Demonstranten vor, die Steine auf die Polizisten geschleudert hatten. Acht Polizisten wurden nach Angaben der Behörden verletzt.
Das Amtsgericht Rostock befand derweil vier Männer in beschleunigten Verfahren für schuldig, Steine auf Polizisten geworfen zu haben. Unter den 20 bis 28 Jahre alten Verurteilten waren ein Deutscher, zwei Spanier und ein Pole. Bereits am Dienstag war ein 32-jähriger Deutscher zu zehn Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.
BVG: Sternmarsch bleibt verboten
Das Bundesverfassungsgericht sprach ein weiteres Machtwort: Trotz deutlicher Bedenken des obersten deutschen Gerichts bleibt der für diesen Donnerstag zum Tagungsort des G8-Gipfels in Heiligendamm geplante Sternmarsch von Globalisierungskritikern verboten. Es begründete die Zurückweisung eines Eilantrages mit Sicherheitsrisiken. Unmittelbar nach der Entscheidung aus Karlsruhe begann die Polizei, Blockaden zu räumen.
Zur Absicherung des G-8-Gipfels in Heiligendamm sind rund 16'000 Polizisten aus ganz Deutschland im Einsatz. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisierte das Vorgehen der Beamten an einigen Stellen. Obwohl es zu keiner Provokation und keiner Gewalt der Teilnehmer gekommen sei, hätten die Einsatzkräfte Schlagstöcke und Wasserwerfer eingesetzt, hiess es in einer Erklärung.
fest (Quelle: sda)
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