Donnerstag, 24. Mai 2007 / 14:58:50
Bildung erster Wolfsrudel erwartet
Bern - In der Schweiz dürften Wölfe schon bald im Rudel unterwegs sein. Der Bund reagiert auf die neue Situation, indem er sein Wolfskonzept anpasst. Bundesrat Leuenberger hat zudem einen Entwurf zur Teilrevision des Jagdgesetztes in Auftrag gegeben.
«In den Schweizer Alpen, Voralpen und im Jura wird sich früher oder später eine zusammenhängende Wolfspopulation etablieren», teilte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit. Ein Wolfsrudel bestehe meist aus einem Elternpaar sowie ein bis zwei Jungtieren.
Die weitere Ausbreitung der Wölfe wird laut BAFU Auswirkungen auf Nutztiere und Wildtiere haben. Um diese Auswirkungen zu begrenzen und die Akzeptanz des Wolfes in der Gesellschaft zu erhalten, passt der Bund zunächst das Konzept Wolf der veränderten Situation an.
Herdenschutz prioritär
Gemäss BAFU kommt dabei dem Herdenschutz eine zentrale Bedeutung zu, die noch weiter verstärkt werden soll. Die Kriterien für eine Abschussbewilligung bleiben gleich wie bisher: Reisst ein Wolf 25 Schafe in einem Monat oder 35 Schafe in der viermonatigen Sommersaison, ist er zum Abschuss freigegeben.
Neu ist aber die Anpassung des Abschussperimeters nach Schadenpotential. Das heisst ein Wolf, für den die Abschussbewilligung gilt, kann auch ausserhalb des ursprünglichen Schadensgebiets abgeschossen werden, wo er weiteren Schaden anrichten könnte. Dies ist dann etwa der Fall, wenn Schafherden von den Sömmerungsgebieten talwärts ziehen.
Rücksicht auf Fortplanzung
Es soll aber Rücksicht auf die Fortpflanzungszeit des Grossraubtieres genommen werden, wie Reinhard Schnidrig, Chef Sektion der Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität beim BAFU auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.
ht (Quelle: sda)
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