Montag, 14. Mai 2007 / 13:19:04
Ex-Siemens-Manager erhalten Bewährungsstrafen
Darmstadt - Im Prozess um korrupte Kraftwerksgeschäfte der Siemens AG in Italien hat das Landgericht Darmstadt Bewährungsstrafen gegen zwei beteiligte Manager erlassen. Der Konzern soll laut Urteil 38 Mio. Euro an den Staat zahlen.
Den früheren Finanzvorstand der Siemens-Kraftwerkssparte verurteilte das Gericht wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr und Untreue zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und blieb damit 18 Monate unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Ein früherer Berater des Unternehmens erhielt wegen Beihilfe zur Bestechung neun Monate Haft, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Die 63 und 73 Jahre alten Männer hatten zugegeben, für Gasturbinenaufträge in den Jahren 2000 bis 2002 über sechs Mio. Euro Schmiergeld an zwei Manager des italienischen Energiekonzern Enel gezahlt zu haben.
Die Empfänger und zwei weitere Siemens-Verantwortliche sind bereits in Mailand zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Die Italiener sind nach Auffassung der Darmstädter Richter nicht als Amtsträger zu bezeichnen, da sich Enel schon damals im Wettbewerb bewegt habe.
Alle Verfahrensbeteiligten kündigten an, in die Revision beim Bundesgerichtshof gehen zu wollen. Oberstaatsanwalt Ulrich Busch nannte die Bewährungsstrafe für den hauptbeschuldigten Finanzvorstand wenig abschreckend. Das Gericht verhängte gegen den Ex-Manager zudem Bewährungsauflagen von 400 000 Euro, die 18 Monate nach Rechtskraft des Urteils unter anderem an Transparency International fliessen sollen.
ht (Quelle: sda)
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