Donnerstag, 10. Mai 2007 / 12:42:56
Schlechtes Abschlusszeugnis für Chirac
Paris - Wenige Tage vor Ende seiner Amtszeit haben die Franzosen Präsident Jacques Chirac ein überwiegend schlechtes Abschlusszeugnis ausgestellt.
In einer Umfrage des Instituts BVA für die Regionalpresse gaben 54 Prozent der Teilnehmer an, sie hielten Chiracs Bilanz an der Staatsspitze für «eher schlecht» (40 Prozent) oder «sehr schlecht» (14 Prozent).
«Eher gut» fanden 42 Prozent die zwölf Jahre Chiracs im Elysée-Palast; wirklich begeistert waren nur zwei Prozent, die von einer «sehr guten» Amtsführung sprachen.
Der 74-jährige Chirac übergibt das Amt am nächsten Mittwoch an seinen am vergangenen Sonntag gewählten Nachfolger Nicolas Sarkozy.
Negative Erinnerungen
Als eines der wichtigsten Ereignisse der Amtszeit des scheidenden Staatschefs nannten die Umfrage-Teilnehmer Chiracs Widerstand gegen den Irak-Krieg.
Daneben blieben den Franzosen vor allem Krisen im Gedächtnis: der Einzug des Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen in die Stichwahl um die Präsidentschaft 2002, das «Nein» der Franzosen gegen die EU-Verfassung 2005, die vorzeitige Auflösung des Parlaments 1997, die zu einer Katastrophe für Chiracs Konservative wurde, und die wochenlangen Massenproteste gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes Anfang 2006.
Für die Erhebung befragte BVA 806 erwachsene Franzosen, die nach einem repräsentativen Quotensystem ausgewählt wurden.
bert (Quelle: sda)
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