Freitag, 20. April 2007 / 16:26:23
Russischer Geheimdienst befragt Kasparow
Moskau - Knapp eine Woche nach den Massenkundgebungen in Moskau und St. Petersburg hat der russische Geheimdienst den Oppositionspolitiker Garri Kasparow verhört.
Es war ein ganz korrektes, sehr ruhiges Gespräch, sagte der frühere Schachweltmeister nach der Befragung durch den FSB.
Kasparow wurde zu Äusserungen befragt, die er unlängst in einem Radiointerview gemacht hatte, und die ihm den Vorwurf des Extremismus eingebracht hatten. Ausserdem ging es um eine Veröffentlichung der Vereinigten Bürgerfront, in der er aktiv ist.
Ich hatte den Eindruck, dass der Fragesteller ganz genau wusste, dass es überhaupt nicht um Extremismus geht, sagte Kasparow. Es wäre sehr schwierig für die Staatsanwaltschaft, etwas so Dummes zu tun wie wegen Extremismus gegen ihn zu ermitteln.
Im Übrigen befrage der FSB regelmässig Anhänger der russischen Opposition, sagte Kasparow. Wir sehen in der Hauptstadt jetzt genau das, was im übrigen Land schon zum Alltag gehört.
50 Menschen verletzt
Der Oppositionspolitiker hatte am Vortag angekündigt, dass Mitglieder der Dachorganisation Anderes Russland vor Gericht gehen wollten, nachdem die Polizei bei den Demonstrationen am Wochenende so massiv eingeschritten war.
Demnach wurden bei der Kundgebung in St. Petersburg etwa 50 Menschen verletzt. Die Polizei habe dort rund 300 Menschen festgenommen, in Moskau habe es sogar 700 Festnahmen gegeben, erklärte die Opposition.
smw (Quelle: sda)
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