Sonntag, 15. April 2007 / 21:18:00
In Gaza entführter BBC-Reporter angeblich hingerichtet
Gaza - Der vor fünf Wochen im Gazastreifen entführte BBC-Reporter Alan Johnston ist nach Angaben einer unbekannten Palästinensergruppe tot. Die Brigaden «Al-Tawhid wa al-Jihad» (Einheit und heiliger Krieg) behauptet, den Journalisten entführt und umgebracht zu haben.
Die BBC berichtete, man sei «sehr betroffen» über die Nachricht, betonte aber zugleich, dass es noch keine Bestätigung für den Tod des 44-Jährigen gebe. «Es handelt sich um ein Gerücht ohne unabhängige Beweismittel», hiess es in einer Erklärung des britischen Rundfunks.
In einer Nachricht der Palästinensergruppe, die an Journalisten verschickt wurde, hiess es, «wir bedauern, sagen zu müssen, dass wir ihn (Johnston) getötet haben», nachdem palästinensische Behörden und die britische Regierung ihre Forderungen nicht beachtet hätten, Hunderte palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnisse zu entlassen.
Keine Beweise
Der palästinensische Innenminister Hani al-Kawasmi erklärte, er habe keine Beweise, welche die Behauptungen belegen. «Wir haben keine Informationen, die bestätigen, dass der entführte britische Reporter ermordet wurde», hiess es in einer Erklärung des Ministers aus Gaza. Es handle sich um eine unbekannte Organisation, so Al-Kawasmi weiter.
Auch eine Sprecherin des britischen Aussenministeriums erklärte, man sei unterrichtet und würde die Meldung prüfen.
Alan Johnston war am 12. März von Unbekannten im Gazastreifen verschleppt worden. Noch am Donnerstag erklärte BBC-Generaldirektor Mark Thompson, Johnston sei «am Leben und in einem guten Zustand». Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe ihm ferner versichert, dass man alles unternehme, um seine Befreiung herbeizuführen.
fest (Quelle: sda)
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