Montag, 9. April 2007 / 20:44:54
London verbietet Soldaten Interviews
London - Das britische Verteidigungsministerium hat seinen Armee-Angehörigen bezahlte Interviews künftig verboten. Es reagierte damit auf die Kritik an der Vermarktung der Erlebnisse der Soldaten, die im Iran festgehalten worden waren.
Verteidigungsminister Des Browne erklärte, die Erlaubnis zur Vermarktung habe «kein zufriedenstellendes Ergebnis» erbracht.
Bis auf weiteres seien Interviews gegen Bezahlung für Angehörige der britischen Streitkräfte verboten. Es müsse für künftige Fälle klare Regeln geben.
«Wir müssen daraus lernen», sagte Browne mit Blick auf die empörten Proteste über die Vorgehensweise seines Ministeriums.
Zunächst hatte Brownes Ressort den 15 Marine-Angehörigen, die am Donnerstag nach fast zwei Wochen in iranischer Gefangenschaft zurückgekehrt waren, die Vermarktung ihrer Erlebnisse in den Medien erlaubt.
100 000 Pfund für Interview
Die 26-jährige Faye Turney, die einzige Frau unter den 15 Seeleuten, soll für ihre Interviews, die sie der Boulevardzeitung «The Sun» und dem Sender ITV gegeben hat, rund 100 000 Pfund (mehr als 240 000 Schweizer Franken) erhalten haben.
Iranische Revolutionsgardisten hatten die 15 Angehörigen der britischen Kriegsmarine am 23. März im Norden des Persischen Golfs festgenommen. Die Seeleute waren 13 Tage lang festgehalten worden und am Donnerstag in ihre Heimat zurückgekehrt.
dl (Quelle: sda)
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