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www.ahmadineschad.info, www.tausche.info, www.nehme.info, www.bushs.info

Freitag, 30. März 2007 / 11:13:22

Tausche Ahmadineschad, nehme zehn Bushs

.

Die Umfrage fand zwar in Deutschland statt. Aber vermutlich wären die Resultate in der Schweiz auch nicht gross anders. Die USA gelten in den Köpfen einer Mehrheit der Bevölkerung als bedrohlicher für die Welt als der Iran.

Nun kann man von der Regierung Bush halten, was man will (und sie hat in dieser Kolumne schon einige Male ihr Fett weg bekommen), aber eine solche Einstellung ist einfach dumm. So dumm, dass man gar nicht genau weiss, was man sagen soll.

Nehmen wir mal die Menschenrechtssituationen. Es stimmt zwar, dass seit dem so genannten «Patriot Act» in den USA einige berechtigte Beschwerden vorgebracht wurden, aber der Rechtsstaat funktioniert und das Pendel ist wieder dabei, zurück nach 'liberal' zu schwingen.

Im Iran dagegen vergeht seit 26 Jahren kaum ein Tag ohne Verhaftungen und vielfach auch Folterungen von Oppositionellen. So wurden erst am 4. März 33 Frauen verhaftet und teilweise misshandelt, die friedlich für Ihre Rechte demonstriert hatten. Erst am 21. März waren die meisten der Demonstrantinnen – mit Ausnahme der mutmasslichen Organisatorinnen – wieder auf freiem Fuss. Eine weitere Demonstration von Frauen wurde am 8. März gewaltsam aufgelöst.

Allein im Januar und Februar wurden im Iran 5 Zeitungen und Zeitschriften verboten, Journalisten werden en Masse verhaftet und vorgeladen, wobei die Anklagepunkte von 'Beleidigung der Behörden' bis zu 'Spionage' reichen.

Da auf Spionage die Todesstrafe steht, könnten die Journalisten auch bald zu den zahlreichen aus politischen Gründen zum Tode Verurteilten gehören, die jeden Monat hingerichtet werden.

Und über all dem steht eine Theokratie, ein pseudodemokratischer, korrupter, protofeudalistischer Horror-Komödiantenstadel, der darauf bedacht ist, die gesellschaftlichen Uhren um 1000 Jahre zurück zu schrauben und diese Geisteshaltung mit den Massenvernichtungswaffen des 20. Jahrhunderts zu kombinieren.

Der Nachfolger von Ajatollah Khomeini ist Ajatollah Sejed Ali Chamenei, ein stinklangweiliger Verwalter des Erbe Khomeinis. Selbst bar jeder Vision, würgte er alle Reformen des letzten Präsidenten Chatami erfolgreich ab, war an dem Verhindern einer weiteren Amtszeit von jenem massgeblich beteiligt, beseitigte somit jede Hoffnung auf Veränderung und ebnete dem Endzeit-Fanatiker Ahmadinedschad den Weg.

Dazu muss man wissen, dass ein zentrales Element der schiitischen Variante des Islam die Rückkehr des zwölften Imams ist, der das Ende der Welt an der Spitze einer Armee des Zorns bringen werde, um danach das Paradies einzuläuten. Das klassische Armageddon-Szenario, eben. Ahmadinedschad sprach in aller Öffentlichkeit von seinen mystischen Visionen und wenn er davon redet, dass er Israel auslöschen wolle, dann meint er dies auch. Zu glauben, eine drohende Vergeltung könne einen solchen religiös verblendeten Menschen schrecken, irrt – er sehnt sich ja das Ende der Welt geradezu herbei.

Egal, wie religiös G. W. Bush nun sein mag, sein Wunsch, die iranische Bombe zu vermeiden, sollte eigentlich auch von uns allen geteilt werden, vor allem wenn man bedenkt, dass im Iran auch schon Mittelstreckenraketen in der Entwicklung sind. Sogar die vorgeschlagene Raketenabwehr (die technisch immer noch mehr als zweifelhaft ist) gegen die iranischen Raketen ist da irgendwie sinnvoll. Wenn ein Regime seinen Existenzzweck im Herbeiführen des Weltuntergangs sieht, dann tut man besser daran, vom Schlimmsten aus zu gehen.

Sicher, die USA haben mit dem dilettantisch vorbereiteten Irak-Krieg und dem katastrophalen Nach-Kriegs-Management, einen riesigen Unfall gebaut und damit Ahmadinedschad eine Steilvorlage gegeben, welche dieser noch so gerne angenommen hat. Aber die Bedrohung für den Weltfrieden wächst momentan in Teheran heran: Endzeitherbeisehner mit Atombomben sind etwas, dass einem Angst machen muss.

Da sollte einem sogar der nackte Materialismus einer Bush/Cheney-Administration und seiner Öl-Kumpanen lieber sein: Deren Handeln ist nämlich auf das weitere Existieren der Welt ausgerichtet. Ahmadinedschad geht hingegen davon aus, dass die letzten Tage angebrochen sind: Daher: Lieber zehn Bushs als ein Ahmadinedschad.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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