Bund hebt Stallpflicht für Geflügel per sofort auf

Viele Wasservögel, die in der Schweiz überwintert hatten, seien schon jetzt auf dem Flug Richtung Norden, teilte das BVET mit. Bis Ende März weilen voraussichtlich die allermeisten der Wintergäste nicht mehr in der Schweiz. Da Wasservögel Träger des Vogelgrippe-Virus sein können, sinkt damit die Seuchengefahr.

Zudem ist die Vogelgrippe-Situation in Westeuropa derzeit entspannt: Diesen Winter wurde in den Überwachungsprogrammen kein einziger Wildvogel mit Vogelgrippe entdeckt. Die Ausbrüche in Geflügelbetrieben in England und Ungarn konnten rasch eingedämmt werden.

In der Schweiz wurden diesen Winter rund 500 Wasservögel auf Vogelgrippe untersucht. Rund die Hälfte stammte aus der Wasservogeljagd am Neuenburger- und am Genfersee. Die restlichen wurden entweder zu Untersuchungszwecken gefangen oder krank oder tot aufgefunden.

Westeuropa blieb verschont

Wieso Westeuropa diesen Winter verschont blieb, wüssten die Experten nicht mit Sicherheit, sagte BVET-Sprecher Marcel Falk. Eine wichtige Rolle spiele aber das milde Wetter. Die Wildvögel seien fitter und deswegen weniger anfällig auf Krankheiten. Zudem verbreite sich das Vogelgrippe-Virus generell weniger schnell, wenn es warm sei.

Der Bund hatte die Stallpflicht für diesen Winter am 15. Oktober in Kraft gesetzt. Ursprünglich sollte sie bis Ende April gelten. Im Gegensatz zum Winter 2005/06 beschränkte sich das Freilandverbot diesmal auf einen Umkreis von einem Kilometer rund um die grösseren Seen und Flüsse im Mittelland.

Betroffen waren etwa fünf Prozent der Geflügelbetriebe, insgesamt 1000 professionelle und 4000 Hobby-Geflügelhalter. Die Nutztierschutz-Organisation kagfreiland schätzte die Zahl der eingesperrten Tiere auf rund 150 000. Die Halter hätten die Massnahme verstanden und die Stallpflicht auch gut eingehalten, sagte Falk.

smw (Quelle: sda)

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