Dienstag, 20. März 2007 / 13:02:22
Post-Gebührenerhöhung «unangemessen»
Bern - Die Postregulationsbehörde PostReg pfeift die PostFinance zurück. Diese hat die Gebühr für Einzahlungen am Postschalter um 30 Rappen erhöht. Die Preiserhöhung sei «unangemessen» und das Vorgehen «stossend», findet die PostReg.
Der Finanzdienstleister PostFinance hatte per 1. Januar die Schaltergebühren um je 30 Rappen pro Einzahlung zu Lasten der Geldempfänger angehoben. Das entspricht einer Preiserhöhung um 23 Prozent, die damit «weit» über der aufgelaufenen Teuerung liegt, wie die PostReg in einer Mitteilung festhält.
Für die PostReg wäre eine Erhöhung um 10 Rappen «allenfalls» gerechtfertigt gewesen. 30 Rappen seien dagegen nicht angemessen, hält PostReg in ihrer Stellungnahme zur aufsichtsrechtlichen Eingabe des Verbands des Schweizerischen Versandhandels fest.
Rückgang von Barzahlungen einkalkuliert
Die «derart massive Gebührenerhöhung» sei «nicht verständlich». Angesichts der Gewinne von PostFinance sei die Preiserhöhung nicht nötig. Als «stossend» empfindet PostReg, dass PostFinance mit der Preiserhöhung einen zusätzlichen Rückgang der ohnehin rückläufigen Bareinzahlungen einkalkuliert.
Preisüberwacher Rudolf Strahm, der sich mit der Erhöhung ebenfalls befasst hatte, hatte diese zwar als «unschön» bezeichnet, aber keinen Preismissbrauch festgestellt.
Die Einzelkosten pro Einzahlung am Postschalter könnten schon seit mehreren Jahren durch die generierten Erträge nicht mehr gedeckt werden, hielt er fest.
Versandhandel begrüsst Intervention
PostReg forderte PostFinance auf, ihren Entscheid zu überdenken und die Transparenz für Kunden und Kundinnen am Schalter zu verbessern.
Die Post nahm diesen Entscheid zur Kenntnis, wie Sprecher Richard Pfister gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Massgebend sei jedoch die Stellungnahme des Preisüberwachers. Die Gebühr sei nach Ansicht der Post angemessen.
Der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) begrüsste die Intervention der PostReg. Der Preisüberwacher habe anhand der von der PostFinance gelieferten Daten die Preiserhöhung gar nicht als missbräuchlich bezeichnen können, schrieb er.
ht (Quelle: sda)
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