Sonntag, 11. März 2007 / 13:22:14
Ascom: mögliche Verletzung der Meldepflicht
Bern - Die jüngsten Bewegungen im Aktionariat von Ascom haben möglicherweise ein juristisches Nachspiel. Die Schweizer Börse SWX hat die Eidg. Bankenkommission (EBK) auf mögliche Verletzung der Meldepflichten hingewiesen.
Die EBK treffe nun Abklärungen, bestätigte Sprecherin Tanja Kocher Berichte der «Sonntagszeitung» und der «NZZ am Sonntag». Sie machte keine Angaben darüber, auf welche Transaktionen sich die Meldung der SWX bezieht.
Zu vermuten ist indes, dass der Vorstoss der SWX vor dem Hintergrund einer ausserbörslichen Transaktion von Ascom-Aktien vom 1. März erfolgt. Bislang ist nicht bekannt, wer Käufer und wer Verkäufer der Titel ist.
Die Verschiebung von über 16 Prozent der Aktien hatten Spekulationen über das Engagement des Wiener Investors Ronny Pecik ausgelöst und den Aktienkurs steigen lassen.
Der umstrittene Investor machte danach widersprüchliche Aussagen zu der Transaktion. Die «Finanz und Wirtschaft» hatte am 3. März berichtet, Pecik habe ihr versichert, seine Aktien nicht in ein anderes Gefäss verschoben zu haben.
Lediglich ein Aktienpaket umgeschichtet?
Letzten Mittwoch sagte Pecik dem österreichischen «WirtschaftsBlatt», er habe lediglich ein Aktienpaket umgeschichtet.
Laut «WirtschaftsBlatt» wurden die Anteile in ein Gemeinschaftsunternehmen verschoben, das Victory mit dem russischen Multimilliardär Viktor Vekselberg gegründet hatte. Vekselberg kontrolliert zusammen mit der Victory bereits den Schweizer Industriekonzern OC Oerlikon.
Victory hält gemäss letzter Meldung 20,1 Prozent an Ascom, davon 5 Prozent via Optionen. Pecik kritisierte den Ascom-Verwaltungsrat scharf, weil dieser Konzernchef Rudolf Hadorn Mitte Februar entlassen hatte. Das von Juhani Anttila präsidierte Aufsichtsgremium warf Hadorn vor, mit Pecik über einen Machtwechsel im Verwaltungsrat verhandelt zu haben.
Pecik will den Verwaltungsrat von Ascom verkleinern und neu besetzen sowie einen Dividendenverzicht vorschlagen. Mit Spannung wird nun die Generalversammlung der Ascom vom 16. April erwartet. Allerdings gingen bis zum Ablauf der entsprechenden Frist keine Traktandierungsbegehren ein.
smw (Quelle: sda)
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