Montag, 5. März 2007 / 19:40:31
Prodi empfiehlt Calmy-Rey Gelassenheit
Rom - Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hat Arbeitsgespräche in Rom geführt. Themen waren die Vertiefung der bilateralen Beziehungen und die Europapolitik.
Ministerpräsident Romano Prodi lobte bei einer abschliessenden Pressekonferenz die «profunde Übereinstimmung» zwischen den beiden Staaten. Italien sei der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz.
Schweizer Firmen hätten mit Investitionen von 16 Milliarden Euro (26 Milliarden Franken) 60 000 Arbeitsstellen in Italien ermöglicht, ergänzte Calmy-Rey. Ausserdem lebten eine halbe Million Italiener gut integriert in der Schweiz.
Stabilitätsbemühungen im Balkan
Diese «glänzenden» Beziehungen gelte es nun zu vertiefen und zu strukturieren, sagte Prodi. Bei ihren Gesprächen mit ihm sowie Staatspräsident Giorgio Napolitano und Fausto Bertinotti, dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer, legte auch Calmy-Rey das Gewicht auf die Zusammenarbeit auf gemeinsamen Interessengebieten.
Neben wirtschaftlichen, kulturellen und europapolitischen Themen sind das etwa auch die Stabilitätsbemühungen der beiden Staaten im Balkan. «Man kann ohne Übertreibung sagen, die Schweiz und Italien arbeiten zusammen für den Frieden», sagte Prodi.
Für ihn war auch die verkehrstechnische Anbindung ein Thema. Calmy-Rey versprach, diese voranzutreiben.
Steuerstreit als Thema
Zur Sprache kam laut dem Sprecher des Integrationsbüros, Stephan Schmid, auch der Steuerstreit. Die Bundespräsidentin betonte dabei die Unangemessenheit der Angriffe der EU.
Die Schweiz habe mit europapolitischen Abstimmungen - Osthilfe etwa und Personenfreizügigkeit - gezeigt, dass sie ein kooperationswilliger Partner der EU sei. Sie habe die «Androhung von Sanktionen» nicht verdient.
Dieser Meinung sei auch Prodi gewesen, sagte der Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Der italienische Regierungschef habe empfohlen, die Frage mit «Gelassenheit» anzugehen.
ht (Quelle: sda)
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