Sonntag, 4. März 2007 / 12:57:01
Roche-Aktionäre sollen Managerlöhne beurteilen
Basel - Roche-Konzernchef Franz Humer hält nichts von goldenen Fallschirmen für das Top-Kader. Mit der Einführung einer Konsultativabstimmung über Managerlöhne an der Generalversammlung könnte er sich anfreunden.
Dies erklärte der CEO und Verwaltungsratspräsident des Pharmamultis in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Der Verwaltungsrat werde erörtern, ob eine solche nicht bindende Abstimmung über die Vergütungen 2008 eingeführt werde.
Er sehe keinen Grund, bei Roche goldene Fallschirme und mehrjährige Arbeitsverträge einzuführen. «Wir bezahlen sehr gute Löhne und richten bei guter Leistung hohe Boni aus. Da geht es nicht an, dass beim Ausscheiden nochmals Entschädigungen bezahlt werden», sagte Humer.
Distanz zu Vasella
Der Roche-Chef geht damit klar auf Distanz zu Novartis-Chef Daniel Vasella. Dieser wird an der Novaris-GV am nächsten Dienstag kritische Fragen zur seinem Lohn beantworten müssen.
Vasellas Anstellungsbedingungen sehen vor, dass er beim Konzernverkauf eine Abgangsentschädigung von fünf Jahressalären kassiert.
Blocher kritisiert Novartis
Vor einer Woche hatte bereits Bundesrat Christoph Blocher wenig Verständnis für die Managerlöhne und Anstellungsbedingungen bei Novartis gezeigt. «Als Unternehmer würde ich dies wahrscheinlich ändern», sagte Blocher.
Der Justizminister hatte in diesem Zusammenhang seine Vorschläge zur Revision der Aktienrechtsreform verteidigt. Danach müssten sich die Verwaltungsräte jährlich der Wiederwahl stellen.
Hier wiederspricht Roche-CEO Franz Humer: «Eine Wiederwahl nach einem Jahr fördert das kurzfristige Denken und ist abzulehnen.»
ht (Quelle: sda)
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