Mittwoch, 21. Februar 2007 / 10:00:00
«Switcher» oder der Respekt als Schlüssel zum Erfolg
Erfolgreich sein und Geld verdienen einerseits, eindeutige, strenge ethische und ökologische Vorgaben anderseits: Das müssen keine Gegensätze sein, wie das Beispiel des T-Shirt- und Textilienmarke «Switcher» beweist. An einem «venture apéro» bei der «Mobiliar» in Bern erläuterte Firmengründer Robin Cornelius die Hintergründe einer Erfolgsgeschichte der besonderen Art. (ps/IFJ)
Sozial- und umweltverträglich, ethisch verantwortbar, nachhaltig: Das sind die Stichworte, denen Produkte heute eigentlich genügen müssten. Ein Unternehmer, der nicht nur weiss, was das wirklich bedeutet, sondern damit auch erfolgreich geschäftet, ist Robin Cornelius. Vor über 170 Zuhörerinnen und Zuhörern skizzierte der Gründer von «Switcher» am «venture apéro» am Hauptsitz der «Mobiliar» in Bern einige Prinzipien seiner Erfolgsphilosophie.
Die Beschaffungskette im Griff haben
Cornelius, gebürtiger Schwede mit HSG-Abschluss und Firmensitz in Mont sur Lausanne griff vor allem einen Punkt heraus: Wer wirklich sozialverträglich und ethisch einwandfreie Produkte verkaufen will, muss die ganze Beschaffungskette im Griff haben. Das sei bei «Switcher» weitgehend so – nur beim Transport klappe es noch nicht vollständig. (ps/IFJ)
Der «kleine gelbe Walfisch» baut auf Respekt
Robin Cornelius und GL-Kollege Daniel Rüfenacht machten kein Geheimnis daraus, dass Baumwolle – zumindest als industriell produziertes Massenprodukt – zu den schlimmsten Umweltsündern gehört. Dass es aber auch anders geht, zeigt die erfolgreiche Marke mit dem gelben Walfisch. «Fashion means respect» – und zwar nicht nur Respekt vor der Natur, sondern auch vor den Baumwollbauern in Afrika, vor den Produzierenden in Indien, China oder Portugal, vor den Mitarbeitenden in Europa – und nicht zuletzt auch vor den Kundinnen und Kunden: Das ist die Kurzformel für das Geschäftsmodell von«Switcher».
Verlässlicher Partner für die Produzenten
Das 1981 gegründete Lausanner Unternehmen proklamiert nicht einfach «Bio-Baumwolle», sondern kümmert sich selber um die ganze Beschaffungskette. «Weil wir für unsere Produzenten ein verlässlicher Partner sind, können wir von ihnen auch die Einhaltungen der strengen Vorgab und unseres ethischen Code of conduct verlangen», betont Cornelius. Allerdings: «Unser Kerngeschäft sind die Textilien sind.» Deshalb beteiligt sich «Switcher» nicht direkt, sondern über eine Stiftung am Bau von Kläranlagen oder bekämpft die Kinderarbeit durch die Organisation von Schulen an den Produktionsstandorten.
Eine DNA auch für Produkte
Das neueste Projekt für das Daniel Rüfenacht zuständig ist, heisst «DNA»: Jedes Produkt soll durch die ganze Kette zurückverfolgt werden können und so seine mit dem Label «respect inside» eine eigentliche «Identität» bekommen. Das sei nicht nur möglich, sondern nötig, betont Robin Cornelius - «wenn wir das mit dem Respekt wirklich ernst nehmen wollen».
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