Montag, 5. Februar 2007 / 10:11:32
Im Zentrum steht das Marktbedürfnis
Ein Marktbedürfnis erkennen: Das ist der Anfang einer Innovation. Und innovativ ist nicht die bestmögliche technische Lösung, sondern diejenige, die dieses Bedürfnis am besten abdeckt. Dieses Erfolgsrezept hat der Hocoma AG in Volketswil die Führungsposition auf dem Weltmarkt für robotikgestützte Rehabilitationsgeräte eingetragen. (ps/IFJ)
Dank den Produkten von Hocoma können Patientinnen und Patienten nach einem schweren Unfall oder einen Hirnschlag rascher und physiologisch richtig wieder gehen oder ihre Arme bewegen lernen: Mit einem Training, das viele Wiederholungen ermöglicht, können andere Teile des Zentralnervenssystems so stimuliert werden, dass sie die verloren gegangenen Futkionen übernehmen.
Mit dieser (verkürzt zusammengefassten) Erkenntnis der Hirnforschung machte sich ein Forschungsteam unter Gery Colombo am Paraplegikerzentrum der Zürcher Universitätsklinik Balgrist auf die Suche nach dem innovativen Quantensprung. Entscheidende Anstössen kamen dabei auch vom Chefarzt und Direktor Professor Volker Dietz.
Der Roboter als Unterstützung
«Revolutionär, nicht nur evolutionär» sollte das Ergebnis sein: der Lokomat, ein Gerät, das die Therapie auf dem Laufband mit Hilfe eines Roboters massiv verbesserte. Trotzdem war das Urteil der Therapeuten 1999 nach der ersten Messepräsentation «zu 90 Prozent vernichtend negativ», wie sich Colombo erinnert.
Der Erfolg kam mit dem Tatbeweis
Nach bald zehn Jahren Tatbeweis hat sich das radikal verändert. Und die Hocoma AG konnte ihren Umsatz von 0,4 (2001) auf über 11 Millionen Franken (2006) steigern, für 2007 ist wiederum ein Wachstum in der Grösse von 30 Prozent budgetiert. Aus den ursprünglich 4 sind 47 Mitarbeiter geworden, auch die Palette der innovativen Produkte ist breiter geworden: Den Lokomat gibt es auch für Kinder, mit dem Kipptisch Erigo können Patienten relativ rasch wieder mobilisiert werden, und der Armeo (für Arme) steht vor der Markteinführung.
Innovation heisst Zusammenarbeit…
Der Armeo ist nicht im stillen Forscherkämmerchen ausgetüftelt worden: Hocoma arbeitet eng mit der University of California in Irvine und dem Rehabilitation Institute of Chicago zusammen. Und macht dabei dank der Kombination verschiedener Technologien wieder einen Innovationssprung: Die Patienten können dank einem grossen 3-D-Bewegungsraum in einer virtuellen Umgebung trainieren und erhalten dabei laufend Rückmeldungen über ihre Fortschritte.
Das ist extrem motivierend, und gleichzeitig entspricht die Erfolgskontrolle einem starken Trend im modernen Gesundheitswesen.
…und Networking
Innovation ist für Gery Colombo nicht nur Team-, sondern auch Network. Darum hat sich Hocoma um den Vigier Preis beworben (und ihn gewonnen), Colombo besuchte ‹venture challenge› von ‹venturelab›, er wurde ‹Unternehmer des Jahres› 2003 und das Unternehmen erhielt auch das begehrte CTI Start-up Label, das die Türe zu wichtigen Geldgebern öffnet.
ps
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