Montag, 19. Februar 2007 / 20:28:10
Schmidheiny kann Anklage nicht nachvollziehen
Bülach - Der ehemalige Swissair-Verwaltungsrat Thomas Schmidheiny bezeichnet die Anklage gegen ihn als «falsch und nicht nachvollziehbar». Schmidheiny sagte nach dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft, er sei sich «keiner Straftat bewusst».
Dies habe er dem Gericht bereits bei der Befragung erläutert, sagte Schmidheiny vor den Medien nach dem Verhandlungstag vor dem Bezirksgericht Bülach ZH.
Sein Verteidiger werde seinen Standpunkt nun Punkt für Punkt klären. Danach sei es am Gericht zu entscheiden, ob es eine Strafe gebe oder nicht.
Die Staatsanwaltschaft fordert für Schmidheiny eine bedingte Gefängnisstrafe von 8 Monaten und eine bedingte Geldstrafe von 540 000 Franken sowie eine Busse über 10 000 Franken.
Nicht äussern wollte sich der letzte Swissair-Chef Mario Corti. Er verliess die Stadthalle Bülach nach dem Prozesstag schweigend. Andere Angeklagte wie Vreni Spörry oder Philippe Bruggisser waren heute Montag nicht vor Gericht erschienen.
«Erstaunliche hohe» Anträge
Der Zürcher Strafrechtler Daniel Jositsch stuft die Anträge der Staatsanwaltschaft als «erstaunlich hoch» ein. Dabei habe diese aber einen taktischen Spielraum mit einbezogen, sagte er gegenüber der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens.
Jositsch bezweifelte gleichzeitig auch, ob die Anträge in Übereinstimmung mit dem revidierten Strafgesetzbuch stünden.
dl (Quelle: sda)
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