Donnerstag, 25. Januar 2007 / 15:28:34
Chávez widerspricht Gerüchten um Fidels Tod
Caracas - Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez ist zum zweiten Mal binnen Tagen Spekulationen über den nahen Tod des kubanischen Staatschefs Fidel Castro entgegengetreten. Er las am Fernsehen aus einem persönlichen Brief Castros vor.
Chávez hielt den Brief in die Fernsehkameras und sagte: «Das ist für alle diejenigen bestimmt, die davon ausgehen, dass er im Sterben liegt.»
An seinen schwer kranken Kollegen, der ihn vermutlich im Fernsehen sehe, richtete Chávez Genesungswünsche: «Halt durch, ´Caballo´. Wir brauchen dich, das bedeutet soviel wie, wir lieben dich.» Caballo (Pferd) ist Castros Spitzname in Kuba. «Er geht mehr als ich, er trabt fast», fügte Chávez hinzu.
Chávez las zudem einige Passagen aus dem Brief vor, die jedoch keinen Aufschluss über Castros Zustand gaben, sondern sich lediglich auf mehrere bilaterale Abkommen zwischen Kuba und Venezuela bezogen, die beide Länder unabhängiger von den USA machen sollen.
Castro habe ihn gebeten, das Schreiben nicht in voller Länge zu veröffentlichen. Erst am vergangenen Samstag hatte sich Chávez zuversichtlich geäussert, dass Castro wieder «vollständig» genesen wird.
Lange Abwesenheit
Der kubanische Staatschef hatte vor einem halben Jahr, am 26. Juli, seinen bislang letzten öffentlichen Auftritt. Seine letzte schriftliche Äusserung datierte vom 30. Dezember; ausserdem war Castro in bisher fünf Videobotschaften zu sehen.
Nach einer Darmoperation Ende Juli hatte der kubanische Präsident die Macht vorübergehend an seinen Bruder, Verteidigungsminister Raúl Castro, abgegeben.
Die spanische Zeitung «El País» hatte vor zehn Tagen berichtet, der Gesundheitszustand Fidel Castros sei nach drei fehlgeschlagenen Operationen sehr ernst.
Dem war allerdings der spanische Arzt José Luis García Sabrido entgegengetreten, der Castro im Dezember untersucht hatte. Castro war am 13. August 80 Jahre alt geworden.
bert (Quelle: sda)
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