Dienstag, 16. Januar 2007 / 08:16:22
Fidel Castro in ernstem Zustand
Madrid - Kubas Staatschef Fidel Castro befindet sich einer spanischen Zeitung zufolge nach drei fehlgeschlagenen Darmoperationen in einem ernsten Zustand. Dies berichtete die spanische Zeitung «El Pais» in der Nacht zu Dienstag auf ihrer Internet-Seite unter Berufung auf Spitalkreise.
Die Krankheit des 80-Jährigen habe sich durch eine Serie von fehlgeschlagenen Operationen verschlimmert, berichtete das angesehene Blatt «El País». Es berief sich dabei auf Informationen des Madrider Gregorio-Marañón-Spitals.
Dieses Spital hatte im Dezember den Chirurgen José Luis García Sabrido zur Behandlung Castros nach Kuba geschickt. Der Mediziner erklärte jedoch dem US-Nachrichtensender CNN, er sei nicht die Quelle der Informationen. Alle Berichte, die nicht von Castros Ärzten in Havanna stammten, entbehrten jeder Grundlage.
Der spanische Chirurg hatte im Dezember erklärt, Castro befinde sich auf dem Weg der Besserung. Er dementierte Informationen US-amerikanischer Geheimdienste, wonach Castro unheilbar an Krebs erkrankt sei.
Drei Operationen
«El País» nannte keine Einzelheiten über den derzeitigen Gesundheitszustand des Staatschefs. Das Blatt berichtete aber detailliert über die drei Operationen, denen sich Castro seit dem vorigen Sommer unterzogen haben soll.
Danach wurde vor dem Sommer 2006 eine Divertikulitis festgestellt. Dabei entzünden sich Aussackungen des Dickdarms, die besonders im Alter vorkommen und als solche harmlos sind. Die Ärzte hätten sich zu einer Operation entschlossen.
Spanische Experten sagten der Zeitung, die Operation habe nicht die erhoffte Wirkung gezeigt und die Entzündung sich auf andere Organe des Verdauungsapparats ausgeweitet. In einer zweiten Operation sei Castro ein künstlicher Darmausgang gelegt worden. Der Zustand des Patienten habe sich jedoch weiter verschlechtert.
Der Gallengang habe sich entzündet. Bei einer dritten Operation sei Castro ein künstlicher Gallengang eingesetzt worden. Im Dezember, als der spanische Chirurg den Staatschef untersuchte, habe dieser an einem starken Verlust an Flüssigkeit gelitten. Er habe daher intravenös ernährt werden müssen.
Auf Grund seiner Erkrankung hatte Castro die Regierungsgeschäfte auf der sozialistischen Karibikinsel am 31. Juli 2006 an seinen jüngeren Bruder Raúl übergeben. Castro ist seit einer Operation im Juli nicht mehr öffentlichaufgetreten.
dl (Quelle: sda)
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