Montag, 22. Januar 2007 / 17:33:46
Preise für rezeptpflichtige Medikamente sinken
Bern - Der Druck auf die Medikamentenpreise in der Schweiz zeigt Wirkung: Hersteller verlangten Ende 2006 für ihre rezeptpflichtigen Präparate im Schnitt 3,8 Prozent weniger als Ende 2005.
Der Schweizer Medikamentenmarkt wuchs im 2006 wertmässig um 1,9 Prozent auf gut 4,2 Mrd. Franken (Herstellerpreise), wie die Branchenverbände Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz (vips), Interpharma und Chemie Pharma Schweiz (SGCI) vor den Medien in Bern erklärten.
Nachahmermedikamente konnten ihren Marktanteil massiv ausbauen: Im Markt für kassenpflichtige Präparate wählten 11,6 Prozent der Konsumenten Generika, 46,4 Prozent mehr als im 2005.
Den Marktanteil bei kassenpflichtigen Medikamenten mit abgelaufenem Patentschutz konnten sie innert Jahresfrist von 19,6 Prozent auf 32,7 Prozent erhöhen. Die Zeche bezahlten die Originalarzneimittel mit abgelaufenem Patent: Ihr Umsatz sank 2006 um 47,8 Prozent, auch weil die Preise häufig freiwillig gesenkt wurden.
Noch nie da gewesen
Eine so tiefe Zuwachsrate im Pharmamarkt habe er noch nie gesehen, erklärte Thomas Binder vom Marktforschungsinstitut IMS Health, welches die Zahlen erhoben hatte. Im 2005 betrug das wertmässige Wachstum noch insgesamt 3,8 Prozent.
Der Absatz von rezeptpflichtigen Arzneimitteln variierte erheblich je nach Segment: In Apotheken und Arztpraxen wurden mit rund 2,8 Mrd. Fr. nur 0,6 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahr.
Spitäler verzeichneten hingegen ein überdurchschnittliches Absatzwachstum von 7,3 Prozent auf 804,2 Mio. Franken. Dies sei auf die Einführung neuer Medikamente, insbesondere gegen Krebs, zurückzuführen.
Rezeptfrei erhältliche Medikamente gingen im Gesamtwert von 644,6 Mio. Fr. über den Ladentisch, 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
dl (Quelle: sda)
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