Neues Abgeltungssystem in Apotheken

Auch nach dem neuen Modell müssen die Patientinnen und Patienten für die Beratung bezahlen. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) und der Preisüberwacher kritisieren dies. Gesundheitsminister Pascal Couchepin verteidigte die Abgabe vor den Medien: Es sei wichtig, dass die Apotheken Teil der Qualitätskontrolle seien.

Die bisherige Apotheker-Pauschale heisst neu Medikamenten-Check und beträgt weiterhin 4.30 Franken. Vergütet wird damit die Rezeptüberprüfung bei der Arzneimittelabgabe. Die bisherige Patienten-Pauschale von 9.20 wird durch den Bezugs-Check von 3,25 ersetzt, der pro Medikamentenbezug anfällt. Abgegolten wird damit die Führung des Patientendossiers.

Diese Regelung biete Verbesserungen für Patienten, die selten ein Medikament benötigten, sagte Couchepin. Der Bundesrat habe die Tarifpartner jedoch aufgefordert, das System nochmals eingehender zu beleuchten und die Vertragsgenehmigung bis Ende 2008 befristet.

Verzicht auf Pauschale möglich

Vertragspartner hätten sich zudem verpflichtet, die Behörden regelmässig über die Anwendung und die Entwicklung des neuen Systems zu informierten. Der Bundesrat fordert die Tarifpartner auf zu überlegen, ob der Kostenstabilisierungsbetrag nicht aufgegeben und direkt in das Tarifsystem eingebunden werden könnte.

Er hält zudem fest, dass die Apothekerinnen und Apotheker die Möglichkeit hätten, «freiwillig auf die Pauschalen zu verzichten». Manche würden dies bereits heute tun, sagte Couchepin.

Der Konsumentenschutz und der Preisüberwacher hatten gefordert, dass eine Beratung nur bezahlt werden muss, wenn sie gewünscht wird. Kritisiert wird auch, dass chronisch Kranke, die in der Regel gut über ihre Medikamente Bescheid wissen, nach dem neuen System mehr bezahlen müssen.

ht (Quelle: sda)

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