Montag, 15. Januar 2007 / 14:36:34
Asean-Länder wollen Öl-Durst drosseln
Cebu - Südostasien will trotz rasanten Wachstums seinen Öl-Durst drosseln und mehr in erneuerbare Energien und Atomkraft investieren. Darauf einigten sich 16 Staats- und Regierungschefs, darunter aus Indien und China, beim Südostasien-Gipfeltreffen.
In Cebu auf der gleichnamigen Insel der Philippinen beschlossen die politischen Führer gleichzeitig, Möglichkeiten für eine strategische Erdölreserve in der Region zu prüfen. Sie wollen so Engpässe vermeiden.
Japan stellte zwei Milliarden Dollar für Energiesparprogramme bereit. «Energiesparen ist der Schlüssel», sagte ein japanisches Delegationsmitglied. «Wir haben unseren Energieverbrauch in den vergangenen 30 Jahren um 30 Prozen gesenkt.»
Förderung erneurbarer Energien
China habe grosses Interesse an einer Zusammenarbeit im Energiesektor, und werde aktiv zur Stabilität der Energiemärkte beitragen.
Die zehn Mitgliedstaaten des ASEAN-Verbundes sowie Japan, China Indien, Südkorea, Australien und Neuseeland wollen vor allem erneuerbare Energien fördern, sowie die Verwendung von Biobrennstoffen und Wasser- und Atomkraft.
Bio-Brennstoffe in Motoren
Für Biobrennstoffe sollen Qualitätsstandards für den Einsatz in Motoren erarbeitet werden. Die 16 Unterzeichner kündigten Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgase an, ohne feste Emissionsgrenzen festzulegen.
Mit der Energie-Erklärung ging das Gipfeltreffen in Cebu nach drei Tagen zu Ende. Die ASEAN-Staaten hatten dabei eine umfassende Reform ihres Verbundes nach dem Vorbild der EU eingeläutet. Sie stellten zudem die Weichen für den Abbau aller Zoll- und Handelsschranken bis 2015 - fünf Jahre früher als bislang geplant.
Freihandelsabkommen mit China und Indien
Mit Indien und China sollen ebenfalls Freihandelsabkommen geschlossen werden. Zur ASEAN gehören Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Birma, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
Zur ASEAN gehören Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Birma, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
Proteste gegen Arroyo
Am Rande des Gipfels protestierten derweil rund 300 Demonstranten gegen die philippinische Präsidentin Gloria Arroyo. Auf Plakaten kritisierten sie Arroyo als «Marionette der USA».
Die Polizei ging nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP mit Stöcken gegen die unbewaffneten Demonstranten vor, als diese die Residenz Arroyos nahe dem ASEAN- Tagungsort stürmen wollten. Über Verletzte machte die Polizei keine Angaben.
ht (Quelle: sda)
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